Nachts schlafen die Ratten doch ist eine Kurzgeschichte des deutschen Schriftstellers Wolfgang Borchert. Sie entstand im Januar 1947 und wurde im November desselben Jahres in Borcherts zweiter Prosasammlung An diesem Dienstag veröffentlicht. Der Text gilt als bekanntes Beispiel der Trümmerliteratur nach dem Zweiten Weltkrieg und war als Schullektüre in den Lehrplänen vieler Bundesländer verankert.
Die Kurzgeschichte spielt in einer Stadt, die während des Krieges durch einen Bombenangriff zerstört worden ist. Ein neunjähriger Junge bewacht die Stelle, an der sein toter Bruder unter den Trümmern liegt, um ihn vor Ratten zu beschützen. Einem zufällig vorbeikommenden Mann gelingt es, das Vertrauen des Jungen zu gewinnen. Mit der unrichtigen Behauptung, Ratten schliefen nachts, bringt er den übermüdeten Jungen von seiner Wache ab und gibt ihm ein Stück verlorener Hoffnung zurück.