Die Naqada-Kultur, auch Negade-Kultur, ist eine kupfersteinzeitlichearchäologische Kultur aus der prädynastischen ZeitÄgyptens. Die Naqada-Kultur entstand Anfang des vierten Jahrtausend v. Chr. in Oberägypten und breitete sich im Laufe von 1500 Jahren nordwärts nach Unterägypten aus.[1] Sie wird in drei Perioden unterteilt, die schließlich in die frühdynastische Periode Ägyptens einmünden.[2] Diese Abschnitte verdeutlichen den stetigen gesellschaftlichen und technologischen Wandel hin zu größerer Komplexität, die schließlich zur Gründung des ägyptischen Staates führte.[3] Die Naqada-Kultur wird oft der gleichzeitig bestehenden unterägyptischen Kultur gegenübergestellt, die traditionell als kulturell und technologisch unterlegen betrachtet wurde und schließlich in ihr aufging.[4]
Ihren Namen erhielt die Kultur von der oberägyptischen Stadt Naqada ca. 45 km nördlich von Luxor am Westufer des Nils. Dort grub der britischeÄgyptologeFlinders Petrie im Jahre 1893 einen Friedhof mit über 2000 Gräbern aus, die er anhand ihrer abweichenden Bestattungssitten und Grabbeigaben erstmals als prädynastisch einordnete.[5]
↑Agnieszka Mączyńska: Lower and Upper Egypt in the 4th millenium BC. The development of craft specialisation and social organisation of the Lower Egyptian and Naqada cultures. In: Studies in African Archaeology. Band14, 2015, S.66f.
↑ Alice Stevenson: The Egyptian Predynastic and State Formation. In: Journal of archaeological research. Band 24, Nr. 4, 2016, S. 424.
↑Toby Wilkinson: Aufstieg und Fall des Alten Ägypten. 1. Auflage, Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2012, ISBN 978-3-421-04346-7, S. 37.
↑Agnieszka Mączyńska: Who are the Naqadans? Some remarks on the use and meaning of the term Naqadans in Egyptian Predynastic archaeolog. In: Current Research in Egyptology 2016. Krakau 2017, S.44.
↑Patricia Spencer: Petrie and the Discovery of Earliest Egypt. In: Emily Teeter: Before the pyramids: the origins of Egyptian civilization (= Oriental Institute Museum publications. Band 33). Oriental Institute of the University of Chicago, Chicago 2011, ISBN 978-1-885923-82-0, S. 18.