National Missile Defense

Start eines Prototyps des Ground-Based Interceptors auf einer PLV-Rakete (2001)
Prototyp des „Exoatmospheric Kill Vehicle“

Die National Missile Defense (NMD; deutsch Nationale Raketenabwehr) bzw. der US-Raketenschild ist ein zur Regierungszeit von US-Präsident George W. Bush angestrengtes Rüstungsprojekt der Vereinigten Staaten von Amerika. Es gilt als Nachfolger der Strategic Defense Initiative (SDI).

Zweck der NMD soll es sein, anfliegende Interkontinentalraketen mit satellitengestützter Überwachung zu erkennen und entweder bereits nahe der Abschussrampen, auf ihrer Bahn im Weltall oder während des Sinkfluges in der Erdatmosphäre mittels Raketen oder Lasern zu zerstören. Auf diese Weise soll ein Verteidigungsschutzschild für die Vereinigten Staaten realisiert werden. Als Gefahrenherde gelten die Waffensysteme von Ländern wie Russland, Iran und Nordkorea.

Federführend verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung der NMD ist die Missile Defense Agency (MDA; etwa: Amt für Raketenverteidigung), eine Abteilung des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums.

In Bushs Plänen für einen Raketenschutzschild spielten zunächst Standorte in Polen und Tschechien eine zentrale Rolle. Im September 2009 kündigte Präsident Barack Obama jedoch einen Richtungswechsel an. Seegestützte Abfangraketen sollen die für Polen vorgesehenen Systeme ersetzen; eine geplante Radarstation in Tschechien wird nicht in Betrieb gehen.[1]

Als Nordkorea den USA 2013 mit einem Atomschlag drohte (siehe Nordkorea-Krise 2013), geriet das Thema wieder ins öffentliche Bewusstsein.[2]

  1. Stephen Kaufman: Obama Announces New Plan to Defend Europe from Iranian Missiles (Memento vom 22. September 2009 im Internet Archive) 17. September 2009
  2. spiegel.de vom 15. März 2013: Neue Systeme in Alaska: USA verstärken Raketenschirm gegen Nordkorea

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