Als Nationale Schulen bezeichnet man eigenständige nationale Komponistenschulen der Klassischen Musik, die sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Abgrenzung zur international vorherrschenden deutsch-französisch-italienischen Musiktradition entwickelten. In dieser Zeit ließen sich viele europäische Komponisten von der Volksmusik ihres Heimatlandes beeinflussen, sodass ihre Werke eine unverwechselbare nationale Prägung erhielten. Komponisten eines Volkes, die sich in dieser Weise um die Einbeziehung der Volksmusik in ihre Werke bemühten und sich auch gegenseitig beeinflussten, werden zu einer bestimmten nationalen Schule gerechnet. Die Entwicklung begann während der Hochromantik und vollzog sich bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts, wobei auch nachromantische Strömungen wie Impressionismus oder Neoklassizismus mit den Zielen der Nationalen Schulen verbunden wurden, so etwa bei Béla Bartók, Karol Szymanowski oder Manuel de Falla.
Besonders populäre Komponisten, welche mit nationalen Elementen arbeiteten, gelten als Nationalkomponisten.