Nennweite

ISO 6708
Titel Rohrleitungsteile – Definition und Auswahl von DN (Nennweite)
Erstveröffentlichung 1. Juni 1980
Letzte Ausgabe Juli 1995
Klassifikation 23.040.01
Nationale Normen DIN EN ISO 6708:1995-09;
ÖNORM EN ISO 6708:1995-10-01;
SN EN ISO 6708:1995

Die Nennweite, heute abgekürzt DN (von französisch diamètre nominal für Nomineller Durchmesser; oder auch Durchmesser nach Norm; früher NW)[1] ist in der Gebäudetechnik eine numerische Bezeichnung der ungefähren Durchmesser der Bauteile in einem Rohrleitungssystem, die laut ISO 6708 „für Referenzzwecke verwendet wird“. Die vorgesehene Schreibweise umfasst die Buchstaben DN gefolgt von einer gerundeten Zahl, die es ermöglicht, Durchmesser der Rohre und Anschlussmaße von Rohrverbindern sowie Armaturen einander zuzuordnen, allerdings jeweils nur innerhalb eines bestimmten (normierten) Rohrleitungssystems.

Die angegebene Zahl wird als dimensionslos bezeichnet und orientierte sich ursprünglich am ungefähren inneren Durchmesser eines Rohres, einer Schlauchleitung, eines Fittings, Formstücks oder dem Anschlussmaß einer dazu passenden Armatur (Ventil, Absperrschieber) in Millimetern.[2]

Bei einigen Rohrsystemen wurde die Nennweite DN später dem ungefähren Außendurchmesser zugeordnet. Unter anderem definiert die EN 12201-1 dn bzw. dn in Kleinbuchstaben bei PE-Rohren als Nenn-Außendurchmesser.[3]

Mit der Einführung der EN 805 werden eindeutigere Bezeichnungen der Nennweite vorgesehen, nämlich:[3]

  • DN/OD mit OD für outside diameter / Außen-Durchmesser
  • DN/ID mit ID für inside diameter / Innen-Durchmesser.

Die ISO 6708 "Rohrleitungsteile – Definition und Auswahl von DN" sieht folgende Nennweitenstufen vor:[1] DN 8 – DN 10 – DN 15 – DN 20 – DN 25 – DN 32 – DN 40 – DN 50 – DN 65 – DN 80 – DN 100 – DN 125 – DN 150 – ... (s. auch Normzahlen).

Zusammen mit der Nenndruckstufe und der Werkstoffklasse können anhand der Nennweite sämtliche Abmessungen einer standardisierten Rohrleitung in Tabellen nachgeschlagen werden, einschließlich von Bauelementen wie der Flansche.[1]

So bezeichnet beispielsweise DN 50 nach EN 10255 (früher DIN 2440; mittelschwere Gewinderohre) ein Rohr mit dem Außendurchmesser von 60,3 mm und einer Wanddicke von 3,65 mm (Innendurchmesser somit 53 mm).

In Nordamerika wird die Nennweite nach ANSI als NPS (nominal pipe size) in Zoll angegeben. Ein Rohr von NPS 2 entspricht in etwa der Nennweite DN 50.

Auch Armaturen werden vom Hersteller mit einer Nennweite gekennzeichnet. Diese bezeichnet hier das Anschlussmaß, je nach vorgesehener Rohrverbindung also das Maß des Innen- oder Außengewindes, des Innendurchmessers des Flansches oder des Stutzens zur Press- oder Lötverbindung. Oft werden Armaturen gleicher Baugröße mit mehreren unterschiedlichen Anschlussmaßen (Nennweiten) angeboten bzw. Armaturen gleicher Nennweite (Anschlussmaße) mit mehreren unterschiedlichen Baugrößen. Die passenden Baugröße sollte also nach Strömungswiderstand bzw. Druckverlust und nicht allein nach der Nennweite ausgewählt werden.

  1. a b c Bruno Bosy: Nennweite, 13. März 2014. In: haustechnikdialog.de
  2. Rohrdimensionen (Rohr-Nennweiten), KRV – Kunststoffrohrverband e. V. In: krv.de
  3. a b Unterschied zwischen DN und dn?, Rubrik Leser fragen – Experten antworten, 11.07.2017, Zeitschrift IKZ, Strobel Verlag. In: ikz.de

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