Die Nero-Film AG war eine deutsche Filmproduktionsgesellschaft mit Sitz in Berlin.
Im Januar 1926 hatten der Produzent und Regisseur Richard Oswald und der Unternehmer Heinrich Nebenzahl die Nero Film GmbH gegründet.[1] Der Firmenname setzte sich aus den Namen zusammen: Die Buchstaben „NE“ stehen für Nebenzahl, „RO“ für Richard Oswald. Richard Oswald stieg jedoch schon nach 3 Monaten aus der Firma aus.[2]
Heinrich Nebenzahl war im Juni 1927 als Aktionär Mitgründer der Nero Film AG, bei der sein Sohn Seymour Nebenzahl Mitglied des Aufsichtsrats wurde.[3] Unter dem Einfluss von Nebenzahls Sohn entwickelte sich die Nero-Film, die anfangs auf gut verkäufliche Massenware wie Harry-Piel-Filme gesetzt hatte, gegen Ende der 1920er Jahre zu einer der künstlerisch ambitionierten Produktionsfirmen Deutschlands, die mit Regisseuren wie G. W. Pabst und Fritz Lang eine Anzahl der bedeutendsten Filme der Weimarer Zeit hervorbrachte, wie Die Büchse der Pandora, Westfront 1918, Die Dreigroschenoper, M, Kameradschaft, Die Herrin von Atlantis und Das Testament des Dr. Mabuse. In der Filmbranche bildete die bürgerlich-demokratische Nero-Film – neben der proletarischen Prometheus Film – das letzte künstlerische Bollwerk gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Nach dem nationalsozialistischen Machtantritt 1933 war Seymour Nebenzahl zur Emigration gezwungen, die Nero-Film AG musste ihre Arbeit einstellen. In Paris und Los Angeles führte er dann verschiedene Filmproduktionsfirmen unter dem renommierten Namen Nero Film.