Nikolai Iwanowitsch Jeschow (russisch Николай Иванович Ежов, wiss. Transliteration Nikolaj Ivanovič Ežov; * 19. Apriljul. / 1. Mai 1895greg. in Sankt Petersburg[1]; † 4. Februar 1940 in Moskau) war von 1936 bis 1938 der Chef der sowjetischen Geheimpolizei NKWD. Er war für die Ausführung des von Stalin angeordneten „Großen Terrors“ verantwortlich, der zu fast 800.000 dokumentierten Todesopfern führte. Inklusive der Dunkelziffer wird von 950.000 bis 1,2 Millionen Todesopfern ausgegangen. Verhaftet wurden insgesamt etwa 2,5 Millionen Menschen. Diese Zeit war in der sowjetischen Bevölkerung daher auch als Jeschowschtschina (ежовщина, ‚Jeschow-Zeit‘) bekannt. Die Erschießung Jeschows hatte auch den propagandistischen Zweck, ihn als den Hauptschuldigen am Großen Terror darstellen zu können und im öffentlichen Bewusstsein das stalinistische Regime entsprechend von der Verantwortung zu „reinigen“. Jeschow war der einzige ethnische Russe, der den Posten des Geheimdienstchefs während der Regierungszeit Stalins innehatte.