Nikolaus Lenau

Nikolaus Lenau, Ölgemälde von Friedrich Amerling

Nikolaus Lenau, ausgesprochen [ˈleːnaʊ̯][1], amtlich bis 1820 Nikolaus Franz Niembsch und ab 1820 Nikolaus Franz Niembsch Edler von Strehlenau[2] (* 13. August 1802 in Csatád, Königreich Ungarn; † 22. August 1850 in Oberdöbling, Kaisertum Österreich), war ein österreichischer spätromantischer Schriftsteller, vor allem Lyriker.

Lenau ist der wichtigste deutschsprachige Dichter des Weltschmerzes und Pessimismus, einer europaweit umgreifenden Stimmung in der Restaurationszeit, die in der Philosophie ihren Ausdruck in Arthur Schopenhauers Die Welt als Wille und Vorstellung finden sollte und in der deutschen Literatur in Friedrich Hebbel einen weiteren Vertreter unter den Schriftstellern fand. Als Skepsis und Verlust metaphysischer Welterklärungen wie Einsicht in die Unbehaustheit des modernen Subjekts handelt es sich hierbei nicht um ein Abbild der Schwermut, sondern um eine Anschauung, welche die Transformation in der Moderne als metaphysische Verzweiflung reflektiert. Dies schloss bei Lenau beispielsweise die Idealisierung Savonarolas mit ein, ein Schwanken zwischen Pantheismus und Christentum wie das Einsehen in die unaufhaltsame politische Entwicklung.

Der Spätromantiker gilt neben dem an der Klassik sich orientierenden Franz Grillparzer als der bedeutendste Dichter Österreichs im 19. Jahrhundert. Zu seinen hervorragenden Werken zählen die Schilflieder, einige Sonette und Lieder.

  1. Die Betonung liegt bei „Lenau“ auf der ersten Silbe, s. Webster's Biographical Dictionary. Springfield 1958, S. 883.
  2. Museum | Heimatortsgemeinschaft Lenauheim e.V. 24. November 2021, abgerufen am 3. Juli 2024 (deutsch).

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy