Nokia

Nokia Oyj

Logo
Rechtsform Osakeyhtiö
(Aktiengesellschaft)
ISIN FI0009000681
Gründung 1865 / 1967
Sitz Espoo, Finnland Finnland
Leitung
Mitarbeiterzahl 86.896 (2022)[3]
Umsatz 24,9 Mrd. Euro (2022)[1]
Branche Netzwerktechnik/Telekommunikation, Datendienste
Website www.nokia.com
Stand: 31. Dezember 2019

Die Nokia Corporation (finnisch: Nokia Oyj [ˈnɔkiɑ] schwedisch: Nokia Abp, auch Nokia genannt) ist ein finnischer multinationaler Konzern für Telekommunikations- und Informationstechnologie, der 1865 gegründet wurde. Der Hauptsitz von Nokia befindet sich in Espoo, im Großraum Helsinki, aber die eigentlichen Wurzeln des Unternehmens liegen in der Region Tampere in Pirkanmaa.[4] Im Jahr 2020 beschäftigte Nokia rund 92.000 Mitarbeiter[5] in über 100 Ländern, war in mehr als 130 Ländern tätig und erzielte 2023 einen Jahresumsatz von rund 22 Milliarden Euro.[6] Nokia ist eine Aktiengesellschaft, die an der Nasdaq Helsinki und der New York Stock Exchange notiert ist. Laut Fortune Global 500 war das Unternehmen gemessen am Umsatz 2016 das 415. größte Unternehmen der Welt und belegte 2009 den 85. Platz. Das Unternehmen ist Bestandteil des Börsenindex Euro Stoxx 50.[7]

Das Unternehmen war in seiner über 150-jährigen Geschichte in verschiedenen Branchen tätig. 1865 als Zellstofffabrik und Holzstoffhersteller gegründet, war es lange Zeit mit Gummi und Kabeln verbunden, bevor man sich ab den 1970er-Jahren zu einem Mischkonzern und Telekommunikationsunternehmen wandelte. Nokia leistete einen bedeutenden Beitrag zur Mobilfunkindustrie und war an der Entwicklung der GSM-, 3G- und LTE-Standards beteiligt. Zwischen 1998 und 2011 war Nokia der weltweit größte Anbieter von Mobiltelefonen und Smartphones.[8][9][10] Auf seinem Höhepunkt im Jahr 2000 machte Nokia 4 % des finnischen BIP, 21 % der gesamten Exporte des Landes und 70 % des Marktkapitals des Nasdaq Helsinki aus.[11][12]

Nachdem 2007 das iPhone und ein Jahr später das erste Android Phone auf den Markt gekommen waren, musste Nokia auch aufgrund einer Reihe schlechter Managemententscheidungen bald einen drastischen Rückgang seines Anteils am Mobiltelefonmarkt hinnehmen. Anfang 2011 versuchte man durch eine Partnerschaft mit Microsoft für das Betriebssystem Windows Phone die Trendwende.[13] Die Partnerschaft endete 2014 mit dem Verkauf der Nokia-Mobiltelefonsparte an Microsoft. Dort wurde sie in Microsoft Mobile eingegliedert. Microsoft beendete die Produktion seiner Lumia-Reihe schließlich im Jahr 2016.[14] Nur ein Jahr später kehrte die Marke Nokia allerdings auf den Handy- und Smartphone-Markt zurück. Der finnische Elektronikhersteller HMD Global bietet im Rahmen einer Lizenzvereinbarung[15][16] Smartphones und Feature-Phones unter der Marke Nokia an, die unter anderem auf Android basieren und von Foxconn produziert werden. Im März 2024 wurde bekannt, dass künftig keine Geräte mehr unter dem Namen Nokia gebaut werden. Vielmehr sollen sie unter dem eigenen Markennamen HMD verkauft werden.[17][18][19] Darüber hinaus lizenziert Nokia die Rechte an seiner Marke für andere Consumer-Produkte an diverse Unternehmen. Auf diese Weise sind bereits Fernseher, Set-Top-Boxen, Laptops und Kopfhörer erschienen.[20][21]

Unter anderem mit der kompletten Übernahme des bisher zu 49 % Siemens gehörenden Joint Venture Nokia Siemens Networks begann Nokia selbst ab den 2010er-Jahren, sich wieder stärker auf sein Telekommunikationsinfrastrukturgeschäft zu konzentrieren. Teil dieses Kurses waren auch die Veräußerung des Kartendiensts Here-Maps und die Übernahme von Alcatel-Lucent im Jahr 2016.[22] 2018 stieg Nokia zum weltweit größten Netzwerkausrüster vor Ericsson, Huawei und ZTE auf. Das Unternehmen betreibt mit den Nokia Bell Labs eine der bedeutendsten Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Welt, deren Mitarbeiter bereits neun Nobelpreise gewonnen haben. Darüber hinaus ist Nokia weiterhin ein wichtiger Patentlizenzgeber für nahezu alle großen Mobiltelefonhersteller.[23]

  1. a b Nokia in 2019. (PDF) AR2019. Nokia, abgerufen am 22. Juni 2020 (englisch).
  2. Board Of Directors. Nokia, abgerufen am 22. Juni 2020 (englisch).
  3. Anzahl der Beschäftigten von Nokia in den Jahren 2005 bis 2022
  4. YTJ - Yritys- ja yhteisötietojärjestelmä — YTJ-tietopalvelu - Yrityshaku (Memento vom 10. Mai 2013 im Internet Archive) (finnisch).
  5. Iain Morris: Nokia has cut 11,000 jobs in effort to boost profit. In: lightreading.com. Abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  6. Report for Q4 and full year 2023. (PDF) In: nokia.com. Nokia Oyj, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  7. EURO STOXX 50. In: stoxx.com. Abgerufen am 19. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Microsoft kauft Nokias Smartphone-Geschäft.
  9. Samsung overtakes Nokia in mobile phone shipments. BBC News, 27. April 2012, abgerufen am 27. Mai 2012 (englisch).
  10. Vom Handy-Marktführer zum Smartphone-Nachzügler. Kleine Zeitung, 3. September 2013, abgerufen am 7. Juli 2015.
  11. Gordon Kelly: Finland and Nokia: an affair to remember. In: Wired. ISSN 1059-1028 (wired.com [abgerufen am 19. Mai 2024]).
  12. Bloomerg: Finland mourns loss of national icon Nokia. In: livemint.com. 4. September 2013, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  13. Nokia und Microsoft verbünden sich zeit.de, 11. Februar 2011
  14. David Pierce: Microsoft buying Nokia's phone business in a $7.2 billion bid for its mobile future. In: theverge.com. 3. September 2013, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  15. Chris Scott Barr: Microsoft Sells Nokia Brand Use To Foxconn And HMD Global. In: slashgear.com. 18. Mai 2016, abgerufen am 19. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
  16. Anfang vom Ende für Nokia-Phones möglicherweise eingeläutet. In: futurezone.at. 22. Januar 2024, abgerufen am 19. Mai 2024.
  17. Aus für Nokia! HMD bestätigt vorläufiges Ende der finnischen Traditionsmarke. In: computerbild.de. 1. Februar 2024, abgerufen am 13. Juni 2024.
  18. HMD global Founded to Create New Generation of Nokia-branded Mobile Phones and Tablets prnewswire.com, 18. Mai 2016
  19. Microsoft verkauft Feature-Phone-Geschäft für 350 Millionen Dollar an Foxconn zdnet.de, 18. Mai 2016
  20. Nokia licensed products. In: nokia.com. Nokia Oyj, abgerufen am 16. Februar 2024 (englisch).
  21. Christoph Erle: Erfolgreich sterben: Das Beispiel Nokia. In: Umweltdialog. macondo publishing GmbH, 28. Juli 2017, abgerufen am 16. Februar 2024.
  22. The Ghost of Invention: A Visit to Bell Labs. In: Wired. ISSN 1059-1028 (wired.com [abgerufen am 19. Mai 2024]).
  23. Awards. In: bell-labs.com. 3. Juli 2020, abgerufen am 16. Februar 2024 (englisch).

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy