Nordreich Israel

Teil eines Doppeltors der Festung Hazor, 9. Jh. v. Chr., mit Volutenkapitellen (Israel-Museum)[1]

Das Nordreich Israel war ein Staat, der während der Eisenzeit (9./8. Jahrhundert v. Chr.) im östlichen Mittelmeerraum bestand.[2] Die königliche Residenz war Samaria. Das Nordreich Israel ist aus den biblischen Königsbüchern bekannt, die allerdings mit deutlichem zeitlichen Abstand zu den Ereignissen verfasst wurden. Es wird außerdem in außerbiblischen Quellen seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. erwähnt. In assyrischen Quellen heißt es auch „Haus Omri“ (Bīt Ḫumrī) oder „Land Omri“ (KUR(māt) Ḫu-um-ri-i). Es fand sein Ende in der Eroberung durch die Assyrer 722/720 v. Chr. „Nordreich“ ist eine in der Fachliteratur übliche Präzisierung, da mit „Israel“ in der Hebräischen Bibel auch eine Ethnie oder eine Glaubensgemeinschaft bezeichnet werden kann.

Unter der Königsdynastie der Omriden war Israel im 9. Jahrhundert v. Chr. ein unabhängiger Staat, der im Bündnis mit Aram-Damaskus und anderen kleineren Staaten die assyrische Expansion nach Syrien-Palästina mittelfristig erfolgreich aufhalten konnte. Im 8. Jahrhundert v. Chr. war Israel assyrischer Vasall. Das hatte nicht nur Nachteile. Israel nahm nun am internationalen Handel teil und produzierte vor allem Olivenöl und Textilien für den Export. Die lange Regierungszeit Jerobeams II. gilt als zweite Blütezeit, die durch Wohlstand, Bevölkerungswachstum, aber auch gesellschaftliche Polarisierung gekennzeichnet war.

  1. The Israel Museum: Royal fortress gate.
  2. In Palästina gab es in der Eisenzeit I eine Dorfkultur mit Häuptlingstümern. In der Eisenzeit IIA begannen die Menschen, wieder in Städten zu wohnen (Reurbanisierung), und ihre Könige herrschten über Stämme oder Stammesverbünde. Die Eisenzeit IIB brachte weiteren Fortschritt: urbane Gesellschaften, die politisch als Staaten organisiert waren. Vgl. Angelika Berlejung: Geschichte und Religionsgeschichte des antiken Israel. Göttingen 2019, S. 100.

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