Novelle

Eine Novelle (lateinisch novus ‚neu‘, italienisch novella ‚Neuigkeit‘) ist eine kürzere Erzählung in Prosaform. Als Gattung lässt sie sich nur schwer definieren und oft nur ex negativo von anderen Textsorten abgrenzen. Hinsichtlich des Umfangs wurde angemerkt, die Novelle habe oft eine mittlere Länge, was sich darin zeige, dass sie in einem Zug zu lesen sei.[1] Der Begriff Novelle weist auf eine Neuheit als zentralen Stoff der Gattung hin. Als Begründer der Novellentradition, die bis auf die italienische Renaissance zurückgeht, gilt Giovanni Boccaccio aufgrund des von ihm verfassten Decamerone (‚Zehntagewerk‘).

Das deutsche Wort Novelle, das englische Wort novel sowie das spanische Wort novela sind falsche Freunde. Novel und novela bezeichnen einen Roman, keine Novelle. Die im Deutschen als Novelle bezeichnete Prosaform heißt auf Englisch novella oder novelette, auf Spanisch novela corta.

Eine nicht genauer abgrenzbare Zwischenform von Roman und Novelle bildet der Kurzroman, also ein Prosatext, der einen romanhaften Stoff knapp ausführt, bzw. eine Novelle mit Merkmalen des Romans.[2]

  1. Hugo Aust: Novelle. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart 2006
  2. Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 8. Auflage. Kröner, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-520-84601-3, S. 447.

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