Unter dem Objektraum eines optischen Systems (z. B. eines Objektivs) versteht man die Menge aller Objektpunkte, die das System abbilden kann, und unter dem Bildraum die Menge der Punkte, auf die es einen Objektpunkt abbilden kann.
Sich in einer Ebene befindende Objektpunkte bilden eine Objektebene, sich in einer Ebene befindende Bildpunkte bilden eine Bildebene. Der Abbildungsmaßstab der optischen Abbildung der Objekt- auf die Bildebene ergibt sich mit Hilfe der Linsengleichung.
Die Bezeichnung Objektraum sagt aus, dass man die darin enthaltenen Punkte als Objektpunkte betrachtet. Ein Objektpunkt ist der Schnittpunkt von Lichtstrahlen, die sich vor dem optischen System befinden (Objektraumstrahlen) und von vorn auf dessen erste Fläche (Linsenoberfläche oder Spiegelfläche) auftreffen. Wenn die Strahlen zu Geraden verlängert werden, schneiden sie sich in dem Objektpunkt. Ebenso werden mit der Bezeichnung Bildraum die Punkte zusammengefasst, die von den aus dem System kommenden Strahlen erzeugt werden. Ein Bildpunkt liegt dort, wo sich die zu Geraden verlängerten Bildraumstrahlen schneiden.
Ein Objektpunkt muss also nicht vor dem optischen System liegen, sondern kann auch mitten im System oder dahinter liegen, und entsprechend kann ein Bildpunkt auch im oder vor dem System liegen. Objekt- und Bildraum sind nicht räumlich getrennt, sondern überlappen sich.