Offshore-Windpark

Blick auf den Offshore-Windpark Riffgat nordwestlich der Insel Borkum (links die Umspannplattform) bei leichtem Nebel
Entwicklung der weltweit installierten Leistung (Kapazität) an Offshore-Windenergie

Offshore-Windparks (OWP) sind Windparks, die im Küstenvorfeld der Meere errichtet werden.

Die im Deutschen gelegentlich benutzte Bezeichnung „Hochsee-Windpark“ für Offshore-Windparks ist irritierend, da diese bisher nicht auf „hoher See“, sondern ausschließlich auf dem Festlandsockel errichtet werden. Offshore-Standorte zeichnen sich üblicherweise durch relativ kontinuierliche Windbedingungen und hohe durchschnittliche Windgeschwindigkeiten aus, weshalb in ihnen installierte Windkraftanlagen für gewöhnlich eine hohe Auslastung von 3500 bis 5000 Volllaststunden erzielen. Da Errichtung, Netzanbindung und Betrieb insbesondere bei großen Küstenentfernungen und hohen Wassertiefen deutlich teurer sind als bei Windparks an Land, liegen die Stromgestehungskosten trotz größerer Stromerträge höher als bei der Windenergienutzung an Land.[1]

Offshore-Regionen in Europa mit hohen Windstärken sind insbesondere die Nordsee, die Irische See bis Nordfrankreich, die Iberische Atlantikküste rund um La Coruña, der Golfe du Lion im Mittelmeer, die Griechische Ägäis, Teile der Küste Italiens Provinz Lecce, Provinz Tarent und Provinz Brindisi.[2]

Ende 2023 lag die installierte Gesamtleistung aller Offshore-Windkraftanlagen bei 75,16 GW (2022: 64,32 GW).[3] Das waren 7,4 % der gesamten installierten Leistung der Windkraftwerke der Welt, die 1020,6 GW betrug.[3] 37,78 GW oder 50,3 % der installierten Offshore-Windleistung gehörte zu China.[3] Das Vereinigte Königreich, das von 2009 bis 2020 weltweit führend in der Nutzung der Offshore-Windenergie war, hatte Ende 2023 mit einer Leistung von 14,75 GW einen Anteil von 19,6 % an der installierten Offshore-Windleistung, gefolgt von Deutschland mit 8,31 GW bzw. 11,1 %.[3] Weitere Länder mit beträchtlicher Offshore-Leistung sind die Niederlande mit 4,76 GW (6,3 %), Dänemark mit 2,65 GW (3,5 %), Belgien mit 2,26 GW (3,0 %) und Taiwan mit 2,10 GW (2,8 %).[3] Daneben setzt eine Reihe weiterer Staaten wie beispielsweise Finnland, Frankreich und Japan auf einen starken Ausbau ihrer Offshore-Kapazität. Die Liste der Offshore-Windparks nennt die wichtigsten Projekte weltweit.

  1. Fraunhofer ISE: Studie Stromgestehungskosten Erneuerbare Energien März 2018 (PDF; 5,9 MB) Abgerufen am 27. März 2018.
  2. European wind resources over open sea (Memento vom 22. März 2013 im Internet Archive) windatlas.dk (Memento vom 3. September 2008 im Internet Archive) abgerufen am 28. Dezember 2013.
  3. a b c d e Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen GWEC2024S149.

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