Oliver Stoll (* 1964 in Worms) ist ein deutscher Althistoriker.
Oliver Stoll legte 1982 sein Abitur am Gauß-Gymnasium Worms ab. Es folgte 1983/84 der Wehrdienst. 1984 begann Stoll mit dem Studium der Klassischen Archäologie, der Alten Geschichte und der Vor- und Frühgeschichte sowie der Provinzialrömischen Archäologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. In Mainz erfolgte 1992 die Promotion, das Thema der Dissertation war Die Skulpturenausstattung römischer Militäranlagen an Rhein und Donau: Der Obergermanisch-Rätische Limes. Seit 1991 und nach der Promotion arbeitete Stoll bei einem Verlag und war Volontär. 1992 wurde er wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Agrar- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Stuttgart-Hohenheim. 1995 wechselte er an das Institut für Alte Geschichte der Universität Mainz, 1997 wurde er dort Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 295 Sprachliche und kulturelle Kontakte. Dort arbeitete er bis 2002 und habilitierte sich 2001 mit der Arbeit Zwischen Integration und Abgrenzung. Die Religion des römischen Heeres im Nahen Osten. Studien zum Verhältnis von Armee und Zivilbevölkerung im römischen Syrien und den Nachbargebieten. Von 2003 bis 2006 war Stoll Stipendiat des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz. Kurzzeitig wirkte Stoll danach im Jahr 2007 am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und war Stipendiat der Gerda Henkel Stiftung, erhielt aber bald einen Ruf auf die althistorische Professur an der Universität Passau, wo er seit 2008 lehrt. Einen Ruf an die Universität Siegen hat Stoll 2013 abgelehnt.
Stoll beschäftigt sich vor allem mit der antiken Militärgeschichte, der Technik-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, der Kulturgeschichte der Antike. Religionsgeschichte, die Geschichte der römischen Provinzen sowie die antike Fachliteratur gehören ebenfalls zu seinen Forschungsthemen.