Olympische Sommerspiele 1900

Spiele der II. Olympiade
Austragungsort: Paris (Frankreich)
Stadion: Vélodrome de Vincennes
Eröffnungsfeier: 14. Mai 1900
(keine Eröffnungsfeier)
Schlussfeier: 28. Oktober 1900
(keine Schlussfeier)
Eröffnet durch: Alexandre Millerand (Schirmherr)
Olympischer Eid: (erst ab 1920)
Disziplinen: 20 (19 Sportarten)
Wettkämpfe: 95[1]
Länder: 24[1]
Athleten: 997 (975 Marssymbol (männlich), 22 Venussymbol (weiblich))[1]
Athen 1896
St. Louis 1904
Medaillenspiegel
Platz Land S B 3. Ges.
1 Dritte Französische Republik Frankreich 26 41 34 101
2 Vereinigte Staaten 45 Vereinigte Staaten 19 14 14 47
3 Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien 15 6 9 30
4 Gemischte Mannschaft Gemischtes Team 6 3 3 12
5 Schweiz Schweiz 6 2 1 9
6 Belgien Belgien 5 5 5 15
7 Deutsches Reich Deutsches Reich 4 3 2 9
8 Italien 1861 Königreich Italien 2 2 4
9 Australien 2 3 5
10 Danemark Dänemark 1 3 2 6
15 Osterreich Cisleithanien Österreich 3 3 6
Vollständiger Medaillenspiegel

Die Olympischen Sommerspiele 1900 (offiziell Spiele der II. Olympiade genannt) wurden in der französischen Hauptstadt Paris im Rahmen der Weltausstellung (Exposition Universelle et Internationale de Paris) ausgetragen. Die Wettbewerbe verteilten sich über fünf Monate und fanden zwischen dem 14. Mai und dem 28. Oktober 1900 statt.

Im Gegensatz zu einer Weltausstellung hatten Olympische Spiele sowohl in der Öffentlichkeit als auch in Kreisen der Sportfunktionäre und Sportler noch keinen Stellenwert. Die Organisatoren der Weltausstellung, unter deren Leitung auch alle Sportwettbewerbe veranstaltet wurden, sahen deshalb auch keine Veranlassung, sich den Forderungen und Ansprüchen von Pierre de Coubertin, dem Begründer der neuzeitlichen Olympischen Spiele, zu beugen. Selbst der Name Olympische Spiele wurde in keinem offiziellen Bericht und in nur wenigen Veröffentlichungen jener Zeit verwendet. Die Wettkämpfe trugen den offiziellen Namen Concours Internationaux d’Exercices Physiques et de Sports (Internationale Wettbewerbe für Leibesübungen und Sport).

Als lästiges Anhängsel der Weltausstellung gerieten die Wettkämpfe zu einer Nebensächlichkeit. Zuschauer waren eher zufällige Zaungäste, die Öffentlichkeit wurde kaum informiert. Die Bedingungen für die Sportler waren teilweise unzumutbar und die Wettkampforte über ganz Paris verteilt. Es gab Sportler, die niemals oder erst Jahre später erfuhren, dass sie an Olympischen Spielen teilgenommen hatten. Erstmals konnten auch Frauen an Wettkämpfen bei Olympischen Spielen teilnehmen.

Die völlige Bedeutungslosigkeit von Coubertin und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bei diesen Spielen führte zu Problemen bei der späteren Aufarbeitung der Geschehnisse und deren Einordnung in die olympische Historie. Das IOC hat die Olympischen Spiele 1900 als solche legitimiert und seine offizielle Haltung zu olympischen Wettbewerben und zu den Olympiasiegern und Platzierten bzw. deren Nationalität veröffentlicht. Eine Reihe von Sporthistorikern sehen dabei allerdings eine lückenhafte Aufarbeitung und fehlerhafte Deutungen. Statistisch betrachtet haben diese Spiele damit eine offizielle Sichtweise, die des IOCs, und eine durch historische Fakten erweiterte Sichtweise, die zu zahlreichen abweichenden Veröffentlichungen geführt hat, vor allem wenn es um die Zählweise der Teilnehmer, der Nationen und der Medaillen geht.

  1. a b c Seite des IOC zu den Olympischen Sommerspielen 1900 (englisch), aufgerufen am 27. September 2012

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