Der Begriff Ortszeit wird zur Angabe der Tageszeit wie folgt verwendet:
Die Zonenzeit ist ebenfalls eine Ortszeit, nämlich die mittlere Ortszeit bzw. mittlere Sonnenzeit an einem Ort auf dem Bezugslängengrad der betreffenden Zeitzone. Als solche wird sie innerhalb einer ganzen, idealerweise 15 Längengrade breiten Zeitzone angewendet.
Vor der Einführung der Zeitzonen wurden auch schon mittlere Ortszeiten in gleicher Weise wie Zonenzeiten gebietsübergreifend mehr oder weniger streng angewendet. Solche relativ kleinen Gebiete waren z. B. die Länder im Deutschen Reich: Preußen (mittlere Ortszeit von Berlin als Berliner Zeit), Bayern, Württemberg, Baden usw. Die Initiative war von den Eisenbahn-Gesellschaften ausgegangen, damit ortsunabhängige Fahrpläne erstellt werden konnten.
Die Berliner Zeit war die erste Ortszeit, die ab 1833 auf eine Distanz von mehreren hundert Kilometern mit einer Genauigkeit von einer Minute festgelegt werden konnte. Sie galt auf der 588 km langen Linie des Preußischen optischen Telegrafen und wurde mittels eines Zeigersignals über 62 Stationen, alle mit einer Schwarzwälder Uhr ausgestattet, spätestens alle drei Tage synchronisiert.[1]
Am Bahnhofsgebäude von Lauenförde-Beverungen an der Sollingbahn gibt es noch heute eine historische Information bezüglich der örtlichen Zeitdifferenz gegen die Berliner Zeit.[2]
Die Bedeutung von Ortszeit als Sonnenzeit ist die ältere, ihre Verwendung als Zonenzeit heute jedoch die häufigere.