P. G. Wodehouse

P. G. Wodehouse (1904)

P. G. Wodehouse [ˈwʊdhaʊs], kurz für Sir Pelham Grenville Wodehouse KBE, Spitzname Plum (* 15. Oktober 1881 in Guildford, Surrey; † 14. Februar 1975 in Southampton, New York), war ein Schriftsteller, Bühnen- und Drehbuchautor, der als typischer britischer Humorist gilt und sein „eigenes englisches Märchenland“ und seinen eigenen Slang erfand.[1] Im englischsprachigen Raum gilt er als einer der meistgelesenen Humoristen des 20. Jahrhunderts.

Wodehouse zog aus Steuergründen 1934 nach Frankreich und wurde im Zweiten Weltkrieg nach der deutschen Invasion Frankreichs 1940 erst interniert und später in einem Hotel in Berlin auf eigene Kosten komfortabel festgehalten. Dort nahm er 1941 fünf Rundfunkbeiträge auf,[2] die in seinem Heimatland, das zu der Zeit sehr unter der deutschen Bombardierung The Blitz litt, mit großem Ärger und Hass aufgenommen wurden. Wodehouse sollte sein Heimatland nicht wiedersehen; 1946 wurde ihm genehmigt, von Frankreich in die USA auszureisen, wo er 1955 die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm und 1975 im Alter von 93 Jahren starb.

Wodehouse hinterließ ein umfangreiches Werk: Zwischen 1902 und 1974 publizierte er mehr als 90 Romane, 40 Theaterstücke und 200 Kurzgeschichten und Essays. Zu seinen bekanntesten literarischen Figuren gehören Bertram Wooster, sein Kammerdiener Jeeves, seine Tanten Agatha und Dahlia sowie die auf Blandings Castle spielenden Romane mit Lord Emsworth, Galahad Threepwood und dem Mastschwein, der „Kaiserin von Blandings“ als wesentliche Protagonisten.

Einige seiner Romane gelten als Klassiker des 20. Jahrhunderts. Die britische Zeitung The Guardian nahm 2009 mehrere seiner Romane in die Liste der 1000 Romane auf, die jeder gelesen haben muss.[3] Robert McCrum führt Ohne mich, Jeeves! in der im Guardian veröffentlichen Liste der 100 besten englischsprachigen Romane auf. 2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler Alter Adel rostet nicht zu einem der bedeutendsten britischen Romane.[4] John le Carré hat sogar in einem 1996 veröffentlichten Zeitungsartikel festgehalten, dass jede Büchersammlung ein wohlgelesenes Exemplar von Dann eben nicht, Jeeves mit der meisterlichen Beschreibung einer missratenen Preisvergabe durch den betrunkenen Gussie Fink-Nottle enthalten müsse.[5]

Mehrere Wodehouse-Romane wurden für das Fernsehen bearbeitet. Unter anderem wurde im britischen Fernsehen The World of Wooster zwischen 1965 und 1967 ausgestrahlt, in der die Hauptrollen von Ian Carmichael und Dennis Price gespielt wurden. 1990 bis 1993 wurde Jeeves and Wooster – Herr und Meister (original: Jeeves and Wooster, UK 1990–1993,[6]) mit Hugh Laurie als Bertie und Stephen Fry als Jeeves gezeigt.

Nachdem deutschsprachige Übersetzungen von Wodehouse-Romanen lange Zeit vergriffen waren, hat der Schweizer Verlag Edition Epoca im Jahr 2000 damit begonnen, die Romane in neuen Übersetzungen von Thomas Schlachter aufzulegen.

  1. Lejeune, Anthony (11 December 1995). "Jeeves's England", National Review: 132, quoted in Pavlovski and Darga, S. 333
  2. Robert McCrum: Wodehouse. A Life. Norton, New York 2004, ISBN 0-393-05159-5, S. 301 ff.
  3. 1000 Novels everyone must read: the definitive List, abgerufen am 4. April 2016.
  4. The best British novel of all times – have international critics found it? The Guardian, aufgerufen am 6. Februar 2016.
  5. John le Carré; Personal Best: Right Ho, Jeeves, Salon, 30. September 1996, aufgerufen am 24. April 2016.
  6. Herr und Meister auf Wunschliste.de. Abgerufen am 9. April 2016.

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