Pantherfell

Pantherfell in Hieroglyphen
Altes Reich
R8D21
X1
S25

Netjeret
Nṯrt
Fellschurz des Geparden /
Gepardenfellschurz[1]

Mittleres Reich
D58G29N41F28

Ba-Abi / Ba-Aba
B3-3bj / B3-3b3
Seele des (weiblichen) Panthers

Neues Reich, 18. Dynastie, Ausschnitt eines Wandbildes: Pantherfelldarstellung im Privatgrab TT40 des Huy, Vizekönig von Kusch (Qurnet Murrai, Theben-West, linke Hinterwand).[2]

Das Pantherfell (auch Leopardenfell) war im Alten Ägypten ein rituelles Kleidungsstück. Es ist seit der frühdynastischen Zeit (um 3000 v. Chr.) sicher belegt. Die mythologischen Wurzeln reichen bis in die Zeit davor (Prädynastik) zurück. In diesen Epochen diente noch die Göttin Mafdet als Himmelspanther,[3] deren kosmische Funktionen im Verlauf der altägyptischen Geschichte die Himmelsgöttin Nut übernahm. Die Altägypter benutzten den Ausdruck „Pantherfell“ daher im Zusammenhang mit dem göttlichen Panther.

Zu Lebzeiten wies das Pantherfell den König oder seinen von ihm bestimmten Nachfolger als göttlich-legitimierten Herrscher aus. Im Totenkult wird das Pantherfell in den Pyramidentexten als ein besonderes Schutz- und Herrschaftszeichen des verstorbenen Königs in Verbindung seines Himmelsaufstieges nach dem Mundöffnungsritual genannt. Nach erfolgreichem Himmelsaufstieg nimmt ihn der Sonnengott Re in die göttliche Gesellschaft auf. Das Pantherfell ist das Herrschaftssymbol des Königs, mit dem er seine tägliche Fahrt durch die himmlischen Gewässer an der Seite des Sonnengottes unternimmt. Damit gehört das Pantherfell zu den Zeichen, die seine Unvergänglichkeit sichtbar machen. Mit dem Leoparden oder Gepard konnte es bis heute nicht gleichgesetzt werden.

  1. Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch: (2800–950 v. Chr.). S. 470.
  2. Carl Richard Lepsius: Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien. Band III: Theben. Hinrichs, Leipzig, 1900, S. 301–302: Privatgrab Nr. 110 gemäß Durchnummerierung von Carl Richard Lepsius. Der Eigenname des Königs wurde auf bis auf den Anfang „Amun“ ausgekratzt (Blatt 118); vom Thronnamen sind keine Zeichen erhalten geblieben. Lepsius rekonstruierte die Kartuscheneinträge in der Annahme, dass es sich aufgrund der erhaltenen Zeichen für „Amun“ bei der Wanddarstellung im Privatgrab 110 um Tutanchamun handele.
  3. Hartwig Altmüller: Die Apotropaia und die Götter Mittelägyptens: Eine typologisch und religionsgeschichtliche Untersuchung der sogenannten "Zaubermesser" des Mittleren Reichs. Teil 2: Katalog. Dissertation, Universität München, 1965, S. 58–59.

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