Partitionstabelle

Als Partitionstabelle (englisch partition table), auch Partitionsschema (englisch partitioning scheme und partitioning style), bezeichnet man normierte Datenstrukturen, die Informationen über die Aufteilung eines Datenspeichers in separate Bereiche beinhalten. Diese Bereiche werden als Partitionen bezeichnet und sind mehrere voneinander unabhängig benutzbare Teile auf normalerweise einem Speichermedium. Partitionen können sich niemals überlappen, je nach Spezifikation können sie jedoch beispielsweise andere Partitionen beinhalten (umfassen) und als Kennzeichnung unbenutzter Bereiche dienen.

Der Begriff Partitionstabelle umfasst alle Formen der Partitionierung, wenn diese eine Tabelle verwenden; umgangssprachlich wird häufig die am weitesten verbreitete im Master Boot Record (MBR) enthaltene Partitionstabelle des IBM-kompatiblen PC mit dem Begriff gleichgesetzt, obwohl dies nicht korrekt ist. Die beiden am häufigsten verwendeten und anzutreffenden Partitionstabellen sind der schon erwähnte Master Boot Record sowie dessen Nachfolger GUID Partition Table (GPT), deutsch GUID-Partitionstabelle.

Eingeführt wurden Partitionstabellen für Festplattenlaufwerke. Auf Disketten wurde mangels Kapazität üblicherweise keine weitere Unterteilung des Datenträgers in Partitionen vorgenommen und somit auch keine Partitionstabelle eingesetzt. Auf größeren Datenspeichern wie z. B. USB-Sticks ist hingegen fast immer eine Partitionstabelle vorhanden, die allerdings im Normalfall nur eine einzige Partition über den gesamten Speicherbereich definiert.

Es gibt verschiedene Spezifikationen nach denen Partitionstabellen aufgebaut sein können. Im Falle des weit verbreiteten Master Boot Record ist die primäre Partitionstabelle inklusive eines Bootloaders innerhalb eines einzigen Datenblocks auf einem Datenträger gespeichert und umfasst präzise 64 Bytes, da sich die MBR-Partitionstabelle aus 4 Einträgen (4 primäre Partitionen) à 16 Byte zusammensetzt (4 × 16 Bytes = 64 Bytes). Der MBR muss gemäß Spezifikation im ersten Sektor eines Datenspeichers, dem Sektor mit der Nummer 0, gespeichert sein, der bei der üblichen Sektorgröße für 512 Bytes Platz bietet. Somit verbleiben 446 Bytes für einen auswechselbaren Bootloader in x86-Maschinencode für den IBM PC und kompatible Computer und 2 Bytes für eine Magische Zahl.

Eine umfassende Aufteilung von Datenspeicher auf der Ebene eines Dateisystems (siehe Logical Volume Manager) ist nicht Teil des Begriffs, jedoch stützen sich diese meist auf eine vorhandene Partitionierung mittels Partitionstabellen. Auch RAID-Konfigurationen, die auf bestehende Partitionen aus Partitionstabellen aufbauen, sind möglich, sowie der umgekehrte Fall, dass eine Partitionstabelle innerhalb einer bestehenden RAID-Konfiguration definiert ist.


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