Paspel

Trachtenweste mit roten Paspeln
Paspeln an einem Kleid des frühen 19. Jahrhunderts

Die Paspel, seltener der Paspel (von französisch passepoil (m.) „was über die Franse hinausgeht“;[1] besonders in Österreich und der Schweiz maskulin in der originalen Schreibweise Passepoil mit der entsprechenden Aussprache [pasˈpo̯al]), auch Bordierung oder Vorstoß genannt,[2] ist ein schmaler, wulstiger Nahtbesatz an Kleidungsstücken. Ursprünglich war der oder die Paspel ein Verstärkungsstreifen an militärischer Kleidung. Seit dem 19. Jahrhundert dient die Kantenpaspel vorwiegend als Dekor. Paspeln betonen die Kontur und den Schnitt des Kleidungsstückes.

Die Paspel besteht aus einem längs gefalteten Stoffstreifen,[3] zwischen dessen Lagen eine Schnur eingelegt werden kann. Die Paspel wird beim Schließen der Naht eines Kleidungsstückes mitgeführt, so dass von außen die Bruchkante des Streifens als kleiner, die Nahtlinie betonender Wulst sichtbar wird. Man unterscheidet zwischen der Kantenpaspel und der Taschenpaspel.[2]

  1. Paspel. Duden.de
  2. a b Wilfried Schierbaum: Bekleidungs-Lexikon. Schiele & Schoen, Berlin 1993, ISBN 3-7949-0563-6, S. 310.
  3. Passepoil. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 12: Nishnei-Nowgorod–Pfeufer. Altenburg 1861, S. 730 (Digitalisat. zeno.org).

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