Pavle (Patriarch)

Pavle

Pavle (serbisch-kyrillisch Павле, bürgerlich Gojko Stojčević; * 29. Augustjul. / 11. September 1914greg. in Kućanci bei Donji Miholjac, Slawonien, Österreich-Ungarn; † 15. November 2009 in Belgrad, Serbien) war von 1990 bis zu seinem Tod der Metropolit von Belgrad und Karlovci, Erzbischof von Peć und der 44. Patriarch der Serbisch-Orthodoxen-Kirche.

Als Patriarch setzte sich Pavle für die Demokratisierung Serbiens ein, die auch eine unbeschränkte Arbeit der Serbisch-Orthodoxen-Kirche ermöglichen sollte. Pavle unterstützte aber lediglich die damalige nationalistische Opposition und den im Exil lebenden potentiellen serbischen Thronfolger Aleksandar Karađorđević, der für eine Wiedereinführung der Monarchie eintritt.[1]

Pavle forderte bezugnehmend auf die Serben in Kroatien während des Kroatienkriegs nicht allein die Verbesserung ihrer Lage und Minderheitenschutz, sondern die Vereinigung aller „serbischen Gebiete“. Er war damit einer der wichtigsten Unterstützer für die Errichtung eines Großserbien und trug nach Ansicht von Kritikern auch zur Eskalation des Konfliktes bei.[2]

  1. Goran Bandov: Die Position der Religionsgemeinschaften im serbisch-kroatischen Konflikt in den 1990er Jahren. In: Ines-Jacqueline Werkner, Antonius Liedhegener (Hrsg.): Gerechter Krieg - Gerechter Frieden : Religionen und friedensethische Legitimationen in aktuellen militärischen Konflikten. Springer, 2009, ISBN 978-3-531-91706-1, S. 202 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Klaus Buchenau: Verspätete Ernüchterung : Die Serbische Orthodoxe Kirche im Kosovokonflikt 1960-1999. Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, 1999, S. 29.

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