Personen des 20. Juli 1944

Gedenkstein für die kurzzeitig dort bestatteten Männer des 20. Julis auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Berlin
Lage: 52° 29′ 24,5″ N, 13° 22′ 4,1″ O

Die Liste der Personen des 20. Juli 1944 umfasst die Beteiligten, Mitwisser und Fluchthelfer beim gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler. Sie beruht zum großen Teil auf den Verhaftungslisten des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA), einem Zusammenschluss des Großteils der staatlichen und NSDAP-bezogenen Polizei-, Strafverfolgung, Terror- und nachrichtendienstlichen Institutionen des „Dritten Reiches“. Dazu gehörten die Geheime Staatspolizei und die Kriminalpolizei – zusammengefasst als Sicherheitspolizei – der SD der NSDAP, Organisationen zur Bekämpfung rassisch Verfolgter und Bereiche der weltanschaulichen Forschung und Auswertung im Sinne der NS-Ideologie. Gebildet wurde es am 27. September 1939, ihr erster Leiter war der Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes, Reinhard Heydrich.[1] Es verfügte über die 1933 eingeführte Schutzhaft, arbeitete dem 1934 eingerichteten „Volksgerichtshof“ unter dem Vorsitz von Roland Freisler zu. Seinen Hauptsitz hatte es im Prinz-Albrecht-Palais in Berlin, Wilhelmstraße 101.[2]

Die Beteiligten stammten aus vielen Schichten der Bevölkerung und hatten vielfältige Kontakte zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. Unter den 200 später wegen der Erhebung Hingerichteten oder anderweitig in den Tod Getriebenen waren die drei Generalfeldmarschälle Günther von Kluge, Erwin von Witzleben und Erwin Rommel, 19 Generäle, 26 Oberste, zwei Botschafter, sieben Diplomaten, ein Minister, drei Staatssekretäre sowie der Chef der Reichskriminalpolizei Arthur Nebe; des Weiteren mehrere Oberpräsidenten, Polizeipräsidenten und Regierungspräsidenten.[1]

Am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligte Persönlichkeiten, die nicht direkt am 20. Juli 1944 mitwirkten, sind in der Liste von Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus aufgeführt.

  1. a b Gestapa: 20. Juli 1944. (Schriftgut) Verhaftungen im Zusammenhang mit dem Anschlag.- Zusammenstellung durch die IV. Sonderkommission beim RSHA.- Festnahmeliste Nr. 22. In: Bundesarchiv, BArch R 58/3197. BArch R 58 Reichssicherheitshauptamt, 1944, abgerufen am 18. März 2023 (ZStA 17.01. St 3/197): „Provenienz: Reichssicherheitshauptamt (RSHA), 1939–1945“
  2. Michael Wild (Hrsg.): Das Reichssicherheitshauptamt. NS-Terror-Zentrale im Zweiten Weltkrieg. Hentrich & Hentrich Verlag Leipzig 2019, S. 7ff.

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