Die in Florenz ansässigen Peruzzi waren vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1343 eines der größten Bankhäuser und eine der größten Handelsgesellschaften Europas. Ihr Vermögen hatte die Familiengesellschaft im Weizenhandel mit Süditalien gemacht. Die Peruzzi spielten für die politische Geschichte von Florenz eine erhebliche Rolle. Sie stellten mindestens zehn Gonfalonieri, das höchste städtische Amt, dazu kamen 54 Prioren; einige von ihnen wurden zu Rittern geschlagen. Der Historiker Giovanni Villani behauptete, sie seien mit 600.000 Florin bankrottgegangen, nachdem sie dem englischen König Edward III. für seine Vorhaben gewaltige Kredite gegeben hatten.
In der Geschichtswissenschaft wird meist von den Peruzzi geschrieben, womit ein Familienunternehmen gemeint ist, ohne dass weiter differenziert wird. In der Tat waren die meisten Compagnie ursprünglich Familiengesellschaften, etymologisch aß man das gleiche Brot (pane), gehörte also zu einem gemeinsamen Haushalt. Doch spätestens im 13. Jahrhundert waren so viele Anteilseigner hinzugekommen, die nicht der Familie angehörten, dass man von gemischten Gesellschaften spricht. Andererseits hatte noch lange nicht jeder Angehörige der Familie Einfluss, so dass sich eine begrenzte Zahl von Peruzzi herausschälen lässt, die die Firma tatsächlich führten. Wieder andere hatten zwar in der Firma keinen großen Einfluss, doch hatten sie politische, militärische oder religiöse Positionen inne, durch die sie die Verhältnisse zugunsten der Firma beeinflussen konnten.