Petrus Abaelardus

Petrus Abaelardus oder kurz Abaelard, latinisiert aus Pierre Abaillard[1] (* 1079 in Le Pallet bei Nantes; † 21. April 1142 in Saint-Marcel bei Chalon-sur-Saône), war ein französischer Theologe und Philosoph des Mittelalters. Als bedeutender Vertreter der Frühscholastik lehrte er unter anderem in Paris Theologie, Logik und Dialektik. In Anspielung auf seine Herkunft aus Le Pallet (lateinisch Palatium) und sein Metier gab ihm sein Zeitgenosse Johannes von Salisbury den Beinamen Peripateticus palatinus („Peripatetiker aus Le Pallet“). Petrus Venerabilis nannte ihn in seinem zweiten Epitaph den Sokrates der Gallier („Gallorum Socrates“).[2]

Abaelardus und Heloïse in einer Handschrift des Roman de la Rose, Chantilly, musée Condé (14. Jh.)

Abaelard vertrat viele Jahrhunderte vor der Aufklärung den Vorrang der Vernunft nicht nur in der Philosophie, sondern auch in Glaubensfragen. Durch diese und andere kontroverse Lehren, aber auch wegen der Liebesaffäre mit seiner Schülerin Heloisa geriet er in zahlreiche Konflikte. Neben deren umfangreichem Briefwechsel sind seine theologischen Dispute unter anderem mit Bernhard von Clairvaux interessant.

  1. Auch: Peter Abälard, Pierre Abélard, Pierre Abaelard, Abailardus, Abaielardus sowie zahlreiche Varianten.
  2. Epitaph des Petrus Venerabilis. In: abaelard.de. Abgerufen am 16. März 2022.

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