Pfarrkirche Kainach bei Voitsberg

Blick von Süden auf die Pfarrkirche Kainach bei Voitsberg. Beim sichtbaren Anbau mit dem an der Außenwand angebrachten Kruzifix handelt es sich um die Seitenkapelle der Kirche.

Die Pfarrkirche Kainach bei Voitsberg, oft auch einfach Pfarrkirche Kainach genannt, ist die römisch-katholische Pfarrkirche der in der Gemeinde Kainach bei Voitsberg in der Weststeiermark gelegenen Pfarre Kainach. Die dem heiligen Georg gewidmete Kirche gehört zum Seelsorgeraum Voitsberg in der Diözese Graz-Seckau.

Die Ursprünge der Kirche dürften bis in das 11. Jahrhundert zurückreichen, als sie als Filiale der Mutterpfarre Piber und des Stiftes St. Lambrecht errichtet wurde. Erstmals urkundlich erwähnt ist sie allerdings erst im Jahr 1245 in einer Auflistung der Filialen von Piber. Im Laufe des 14. Jahrhunderts entwickelte sich Kainach zu einer eigenständigen Pfarre. Am Übergang vom 15. in das 16. Jahrhundert kam es zu einem Kirchenbrand, dessen genaues Ausmaß jedoch unbekannt ist. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche aus- und umgebaut, ob im Zuge des Brandes, ist nicht klar. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die bisherige Kirche durch einen Neubau, unter Einbeziehung von Resten des Vorgängerbaues, ersetzt. Nur der alte Kirchturm blieb erhalten. Im Zuge der josephinischen Reformen wurde das Stift St. Lambrecht, dem die Kirche bis dahin inkorporiert war, 1786 aufgelöst. Seit 1812 stellt die Diözese Graz-Seckau die Pfarrer in Kainach und von 1973 bis 2021 wurde die Pfarre von den Kreuzschwestern mitbetreut.

Die Pfarrkirche von Kainach ist eine barocke Emporen-Pfeilerkirche. Sie hat einen spätgotischen Kirchturm mit Spitzhelm, der im Westen über das Langhaus aufragt. Rund um die Kirche befinden sich zahlreiche Grabsteine, die teilweise in die Kirchenmauer eingelassen sind. Sie sind die Reste des 1900 aufgelassenen alten Friedhofes und stellen ein regionalgeschichtliches Zeitzeugnis dar. Alle Altäre der Kirche wurden im 18. Jahrhundert in der Werkstätte Balthasar Prandtstätters gefertigt. Eine Besonderheit ist die gemauerte Musikempore, in die am Wölbungsansatz auf Wunsch der Kainacher Sensenschmiede im 18. Jahrhundert eine hölzerne Empore, der sogenannte Schmiedenchor oder Schmiedenkotter, eingeschoben wurde.

Das gesamte Bauwerk steht zusammen mit den Resten des ehemaligen Friedhofes unter Denkmalschutz.[1]

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