Unter Pflanzenveredelung oder Veredlung versteht man eine traditionelle Form der künstlichen vegetativen Vermehrung (xenovegetative Vermehrung) von meist verholzenden Pflanzen, typischerweise Rosen- und Obstsorten und Walnussbäumen, seit 1920 auch von Fruchtgemüse[1] (Tomaten,[1][2] Gurken[1][3] und Auberginen[1]) sowie Melonenpflanzen.[1]
Im Prinzip handelt es sich um eine Transplantation eines Pflanzenteiles auf eine andere Pflanze. Sowohl zweikeimblättrige Pflanzen und Nacktsamer, als auch einkeimblättrige Pflanzen können veredelt werden. Bei Letzteren ist dies allerdings lediglich in sehr frühen Entwicklungsstadien im Bereich des embryonischen Hypokotyls möglich.[4] Da beim Veredeln ein genetisches Individuum vervielfältigt wird, handelt es sich dabei um eine traditionelle Form des Klonens. Dabei wird eine sogenannte Unterlage mit einem Edelreis oder Edelauge verbunden. So veredelte Pflanzen sind also eine Chimäre.