Phantom Ride

Kameramann Billy Bitzer bei der Vorbereitung eines Phantom Ride (Publicityfoto), um 1900

Als Phantom Ride [ˈfæntəm ɹaɪd], also ‚scheinbare oder geisterhafte Fahrt‘, wird ein Genre der frühen Filmgeschichte bezeichnet, das um 1900 besonders in Großbritannien und den Vereinigten Staaten populär war. Zur Erstellung der Phantom Rides wurde eine Filmkamera an die Spitze einer Lokomotive montiert, welche die Fahrt als Point-of-View-Shot aufzeichnete.

Die dynamischen Präsentationen von Landschaften in den Phantom Rides waren die ersten Beispiele für Kamerafahrten in der Filmgeschichte. Als Vorläufer der Reisefilme stellen sie eine Vorform der Dokumentarfilme dar. Eine moderne Variante sind die Führerstandsmitfahrten, die seit den 1990er Jahren im Nachtprogramm einiger Fernsehsender ausgestrahlt wurden.

Die Phantom Rides sind auch für die Entwicklung des narrativen Films von Bedeutung, da sie zur Etablierung des Filmschnitts als künstlerischem Ausdrucksmittel beitrugen. Aufgrund ihrer Vermarktung als Attraktion in Vergnügungsparks ab 1905 unter dem Namen Hale’s Tours and Scenes of the World können sie außerdem als Vorbild für Fahrsimulatoren betrachtet werden.


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