Physiognomik

Illustration aus The Physiognomist’s Own Book, 1841; originale Bildunterschrift: „Ähnlichkeit zwischen Mensch und Affe. – Aristoteles lehnte sehr kleine Augen ab. Galen sagt, dass sehr kleine Augen ein sicheres Zeichen für Verzagtheit sind. […] Wer eine flache Nase hat, sagte Aristoteles zu Alexander, ist lasziv. Eine kurze und flache Nase, sagt Polemon, deutet auf eine Neigung zum Stehlen hin. […] Kleine Ohren sind nach Aristoteles bei Menschen verbreitet, die wie der Affe von Natur träge und süchtig nach Diebstahl sind. […] Adamantius versichert, dass sie dem gerissenen und boshaften Mann eigen sind. […] Adamantius versichert, dass ein kleines Gesicht den schlauen und schmeichlerischen Mann kennzeichnet. […]“

Als Physiognomik (von altgriechisch φύσις phýsis „Natur, Gestalt“ und γνώμη gnōmē „Erkenntnis“) bezeichnet man die Versuche, aus dem physiologischen Äußeren des Körpers, besonders des Gesichts, auf die seelischen Eigenschaften eines Menschen – also insbesondere dessen Charakterzüge und/oder Temperament – zu schließen.

Nachdem sie seit der Antike als Geheimwissen zirkulierte und im Zeitalter der Aufklärung zu einer populärwissenschaftlichen Blüte gekommen war, wurde sie im 19. und 20. Jahrhundert als wissenschaftlicher Unterbau für Rassismus und Eugenik herangezogen.

Traditionell wird die Physiognomik häufig unterschieden von

Eine Sonderform der Physiognomik ist die Handlesekunst.


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