Pima

Reservationen der Pima und benachbarter Stämme im Südwesten der USA

Als Pima oder O'Odham bezeichnet man vier regionale Dialektgruppen bzw. Stammesgruppen nordamerikanischer Ureinwohner im Südwesten der Vereinigten Staaten und im Norden Mexikos, die zwar jeweils Varianten der „Tepiman/Pima (Pimic)-Sprachen“ des südlichen Zweigs der uto-aztekischen Sprachfamilie sprachen, historisch jedoch nie eine politische Einheit oder Stammesidentität entwickelten. „Pima / O'Odham“ ist somit ein Sammelbegriff für folgende Gruppen, die sich wie die meisten indigenen Völker je nach Dialekt/Sprache einfach als „Volk“ bzw. „die Menschen“ bezeichneten (mit Ausnahme der sesshaften „Pima“ und nomadischen „Sand Papago“ werden alle Gruppen/Stämme kulturell zu den „Ranchería-Stämmen“ gezählt):

  • Pima Alto oder Upper Pima („Obere/Nördliche Pima“) (Eigenbezeichnung: Au-Authm bzw. O'Odham - „Volk, die Menschen“), ist die geographische Sammelbezeichnung aller Pima/Pimic-sprachigen Gruppen nördlich des Río Sonora in Arizona und Sonora, die jeweils die Flusstäler der „Pimería Alta (Obere/Nördliche Pimeria)“ sowie die Wüsten und Trockentäler der „Gran Desierto de Altar (Westliche Papaguería)“ oder der „Papaguería (Östliche Papaguería)“ besiedeln. Diese werden wiederum kulturell, wirtschaftlich und sprachlich in zwei große Hauptgruppen unterteilt:
    • Pima (verschiedene Pima Alto-Gruppen bewohnten die „Pimería Alta (Obere/Nördliche Pimeria)“, die Nachfahren identifizieren sich heute als „Akimel O'Odham/Akimel Au-Authm (Fluss Volk)“ mit zwei regionalen Untergruppen: „On'k Akimel O'Odham/On'k Akimel Au-Authm (Salt River Volk)“ und „Keli Akimel O'Odham/Keli Akimel Au-Authm (Gila River Volk)“.)
    • Papago
      • „eigentliche/wahre“ Papago (span. Ableitung vom Pima-Wort Babawï O'Odham/Pahpah Au-Authm - „Teparybohnen-Volk“, d. h. „Teparybohnen-Esser“, umfassten einst verschiedene Dorf- und Dialektgruppen in der „Papaguería (Östliche Papaguería)“, die Nachfahren identifizieren sich heute als „Tohono O'Odham (Volk der Wüste)“.)
      • Sand Papago oder „Areneños (Pápagos de la arena)“ (span./amerikanische Adaption ihrer Eigenbezeichnung als „Hia C-eḍ O'Odham (Volk der Sanddünen)“, fälschlicherweise auch als „Sand Pima“ bezeichnet, waren die einzigen Nomaden unter den „Pima/O'Odham“ und bewohnten in mehreren Bands die „Gran Desierto de Altar (Westliche Papaguería)“.)
  • Pima Bajo oder Lower Pima („Untere/Südlche Pima“)
    • Tiefland (Lowland) Pima oder Wüsten (Desert) Pima (Eigenbezeichnung: „O'Odham (Volk)“, lebten in den Wüsten und Flusstälern Zentral-Sonoras)
    • Hochland (Mountain) Pima (Eigenbezeichnung (?): „O'Ob/O'Oba (Volk, wörtlich jedoch: Feind, d. h. Apache)“[1][2], wurden von den Tiefland Pima auch „Taramil O'Odham/Tadmar O'Odham (Tarahumara-ähnliches Volk)“ genannt, da ihre Kultur/Lebensart den Tarahumara sehr ähnelte; waren – wie Apache und Tarahumara – als kriegerisch und tapfer bekannt.)
  • Tepehuán (auch Tepehuanes, Tepehuanos, abgel. aus dem Nahuatl für „Bergvolk“ oder „Bergbewohner“)
    • Nördliche Tepehuán (Eigenbezeichnung: „Òdami (Volk)“.)
      • Hochland Tepehuán oder Upland/Mountain Tepehuán
      • Canyon Tepehuán oder Tiefland (Lowland) Tepehuán
    • Südliche Tepehuán (Eigenbezeichnung: „Dami/Odam (Volk)“.)
      • Südöstliche Tepehuán oder Tepehuán del Sureste (auch: Tepehuano, Eigenbezeichnung: „O'dam (Volk)“.)
      • Südwestliche Tepehuán oder Tepehuán del Suroeste (Eigenbezeichnung: „Audam (Volk)“.)
  • Tepecano (standen kulturell den Huichol (Wixáritari) und Cora (Náayarite) so nahe, so dass die Spanier alle drei Völker nach der Eigenbezeichnung der Cora für „Volk“ als Nayarites bezeichneten.)

Sie lebten in den Hochtälern der Sierra Madre Occidental, in der Sonora und Chihuahua-Wüste sowie in den Flusstälern des Gila River und Salt River in Arizona, des Río Yaqui und Rio Sonora im mexikanischen Bundesstaat Sonora, an den Oberläufen des Rio Papagochi, Rio Tutuaca und Rio Mayo sowie nördlich des Rio Verde in Chihuahua, im Norden von Durango, Sinaloa, Jalisco und Nayarit.

Heute leben die Nachkommen der amerikanischen Gruppen mehrheitlich in Reservationen im US-Bundesstaat Arizona (’Al ṣonag – „Place of the Small Spring“), während die mexikanischen Gruppen teilweise ihre Kultur bewahren konnten und meist in abgelegenen Dörfern entlang der Flüsse und in den Bergen leben.

  1. Amadeo M. Rea: Folk Mammalogy of the Northern Pimans. University of Arizona Press, ISBN 978-0-8165-1663-6.
  2. The Forest Industry in the Sierra Madre of Chihuahua: Social, Economic, and Ecological Impacts

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