Plattenbau

Plattenbauten in Singapur, 2018

Als Plattenbau wird eine Bauweise bezeichnet, bei der Gebäude aus geschosshohen Betonfertigteilen errichtet werden, die zuvor in einem Werk hergestellt und als fertige Elemente auf der Baustelle nur noch montiert wurden. Die Bauweise entstand aus den Bemühungen um einen seriellen bzw. industriellen Wohnungsbau seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über Zwischenschritte wie Blockbauweise, Großblockbauweise, Betonstreifenbauweise und Ortbetonplatten ab Anfang des 20. Jahrhunderts.

Voraussetzung für die Anwendbarkeit des Plattenbaus als effizienzsteigernde Baulösung ist wie bei allen seriellen Produktionsweisen Typisierung und Standardisierung sowie die Möglichkeit der industriellen Herstellung, des Transports und der Montage der großen und schweren Elemente. Durch die veränderten politischen und technischen Möglichkeiten setzte sich die Bauweise insbesondere in Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch. Während der Plattenbau in Westeuropa meist auf Großwohnsiedlungen des sogenannten sozialen Wohnungsbaus beschränkt blieb, wurde er im sozialistischen Europa von den frühen 1960er Jahren an zur dominanten Bauweise für fast alle Zwecke. Die Potentiale der zunehmend variabler und komplexer werdenden Serien konnten aufgrund der Situation der osteuropäischen Volkswirtschaften allerdings nicht mehr ausgeschöpft werden.


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