Der Begriff Portolan, auch Portulan genannt (von italienisch portolano, abgeleitet von lateinisch portus „Hafen“), bezeichnete ursprünglich ein Buch mit nautischen Informationen wie Landmarken, Leuchttürmen, Strömungen und Hafenverhältnissen.
Die Verwendung dieses Begriffs ist erstmals für das Jahr 1285 belegt. Die Portolane bildeten die Grundlage für die spätere bis nach Nordeuropa reichende Entwicklung der Seebücher. Ab dem 16. Jahrhundert erweiterte sich die Begriffsbedeutung und umfasste fortan nicht nur den Text, sondern auch die ihn begleitenden Seekarten. Im 19. Jahrhundert begannen Gelehrte, alle alten Seekarten mit dem Begriff „Portolan“ zu bezeichnen. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschränken Spezialisten den Begriff „Portolan“ auf den Text und sprechen bei Seekarten eines bestimmten Typs von „Portolankarten“.