Portus Dubris

Kastelle von Dover
A) Flottenkastell (FK),
B) Sachsenküstenkastell (SKK)
Alternativname Portus Novum,
Portus Dubris,
Dubris,
Douvrae
Limes Britannien
Abschnitt Litus saxonicum
Datierung (Belegung) A) 1. bis spätes 3. Jahrhundert n. Chr.,
B) 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr.
Typ A) Flottenstation
B) Limitaneikastell
Einheit A) Classis Britannica,
B) Milites Tungrecanorum
Größe A) ca. 2 ha,
B) 5 ha
Bauweise A+B) Steinbauweise
Erhaltungszustand teilweise noch sichtbar (Nordtor des FK, Zwischenturm des SKK)
Ort Dover
Geographische Lage 51° 7′ 43″ N, 1° 19′ 23″ OKoordinaten: 51° 7′ 43″ N, 1° 19′ 23″ O
hf
Vorhergehend Kastell Rutupiae nördlich
Anschließend Kastell Lemanis südlich
Die Sachsenküstenkastelle um 400 n. Chr.
Die Route Canterbury – Richborough – Dover – Lympne auf der Tabula Peutingeriana (4. Jahrhundert)
Lageskizze der römischen Bauten in Dover
Befundplan der Kastelle (1970–1977)
Ansicht der Western Heights von Dover Castle aus: The Drop Redoubt Vordergrund, die Zitadelle dahinter
Torturm des Flottenkastells und Zwischenturm des Sachsenküstenkastells beim Dover Discovery Centre Blickrichtung NO.
Bishop Mike, 2008

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(bitte Urheberrechte beachten)

Classiari der CB (spätes 2. oder frühes 3. Jahrhundert n. Chr.)
Ziegelstempel der Classis Britannica (Dover, Market Street)
Befundskizze des Horreums-Ost
Ruine des östlichen Leuchtturms, Ansicht aus SO
Feuerungsöffnungen an der NW-Seite
Innenansicht
Modell des östlichen Leuchtturms im Dover Museum
Aufrissplan aus dem 19. Jahrhundert
Bredenstone in der Drop Redoubt
Rekonstruktionsversuch des westlichen Leuchtturms, Zustand im 4. Jahrhundert n. Chr.
Römischer Ziegel mit der Ritzzeichnung eines Leuchtturmes (Dover?), British Museum
Befundplan des Painted House mit Zwischenturm und Mauer des Sachsenküstenkastells nach dem Bau des Kastells und des äußeren Verteidigungsgrabens im späten 3. Jahrhundert

Portus Dubris (Dubris) ist der Sammelbegriff für einen römischen Militärhafen, eine Zivilsiedlung und drei Kastellen auf dem Stadtgebiet von Dover, Grafschaft Kent, England.

In Dover kann die gesamte Geschichte des römischen Britannien nachverfolgt werden. Von den ersten Expeditionen Julius Caesars im Jahr 55 v. Chr. bis zum Abzug der letzten römischen Armee um 410 n. Chr. Dort finden sich auch einige der am besten erhaltenen römischen Überreste, von herausragenden archäologischen Mauerresten bis zum höchsten römischen Gebäude in Großbritannien. Portus Dubris besetzte eine Schlüsselstellung für die Überwachung des Schiffsverkehrs und Hauptquartier der Classis Britannica, zumindest auf der britischen Seite des Ärmelkanals. Es war eines der beiden Haupttore zum römischen Britannien, bzw. eine der bevorzugten Anlaufstellen und verband die Insel direkt mit dem Kriegshafen Gesoriacum (Boulogne-sur-Mer) an der gallischen Küste. Die römische Flotte kontrollierte von dort aus die Gewässer des Ärmelkanals und der Nordsee. Die Expansion der Zivilsiedlung setzte aber wohl erst im späten zweiten oder sogar erst im dritten Jahrhundert ein. Insbesondere die zahlreichen Münzfunde aus dem vierten Jahrhundert lassen auf stärkere Aktivitäten in dieser Zeit schließen, die wohl mit Etablierung einer Küstenverteidigungsorganisation zusammenfällt. Ab dem 3. Jahrhundert war Dubris Teil der Kastellkette des sogenannten Litus Saxonicum (Sachsenküste), ein Militärbezirk des spätantiken Limes Britannicus. Der Hafen verfügte über je einen Leuchtturm an der westlichen und östlichen Seite der Hafeneinfahrt. Der östliche ist noch gut erhalten, diente lange als Turm der Kirche St Mary in Castro und befindet sich heute innerhalb der mittelalterlichen Burganlage. Bis zum Ende der römischen Herrschaft blieb Dubris aber wohl ein reiner Militär- und Marinestützpunkt. Die Entwicklung von Dover zum bedeutenden Wirtschafts- und Reisehafen setzte erst im Mittelalter ein. Während viele Kanalhäfen des antiken Britannien im Laufe der Zeit durch Verlandung unbrauchbar wurden, konnte Dover bis heute seine Stellung bewahren.[1]

  1. Victoria County History of Kent 1932, S. 55.

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