Priscillian

Priscillian (lateinisch Priscillianus, deutsch auch Priszillian; * um 340 wahrscheinlich in der Provinz Lusitania[1]; † 385 in Augusta Treverorum[2]) war ein Theologe aus der römischen Provinz Hispana Tarraconensis und Bischof von Ávila. Er gründete eine religiöse Bewegung, die eine Erneuerung der Kirche durch den Heiligen Geist und strenge Askese für Priester und Laien befürwortete, wurde aber auch der Häresie beschuldigt. Auch aus politischen Gründen, wurde er und einige Anhänger vor dem kaiserlichen Gericht der Zauberei angeklagt und 385 hingerichtet. Priscillian war der erste Christ, der wegen Häresie mit dem Tode bestraft wurden.

Es ist nicht immer möglich, Priscillians eigene Aussagen von den Vorwürfen seiner Gegner oder von als „Priscillianisten“ bezeichnete Gruppen zu trennen. Priscillianisches Gedankengut bestand in Hispanien und Gallien trotz Verfolgung bis nach der Mitte des 6. Jahrhunderts fort, in Galicien sogar bis ins 7. Jahrhundert hinein.

  1. Detlef Liebs: Das Recht der Römer und die Christen. Gesammelte Aufsätze in überarbeiteter Fassung. Mohr Siebeck, Tübingen 2015, ISBN 978-3-16-154031-8, S. 186–200, hier S. 186.
  2. Peter Brown: Der Schatz im Himmel. Der Aufstieg des Christentums und der Untergang des römischen Weltreichs. Klett-Cotta, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-608-94849-3, S. 325–332.

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