Prostataspezifisches Antigen | ||
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Oberflächenmodell von PSA mit Substratfragment nach PDB 2ZCK | ||
Vorhandene Strukturdaten: 1pfa, 2psa, 2zch, 2zck, 2zcl, 3QUM | ||
Eigenschaften des menschlichen Proteins | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 237 Aminosäuren | |
Bezeichner | ||
Gen-Namen | KLK3 ; PSA | |
Externe IDs | ||
Enzymklassifikation | ||
EC, Kategorie | 3.4.21.77, Serinprotease | |
MEROPS | S01.162 | |
Reaktionsart | Hydrolyse | |
Substrat | Semenogelin -Tyr-+-Xaa- | |
Produkte | Spaltprodukte | |
Vorkommen | ||
Homologie-Familie | Hovergen | |
Orthologe | ||
Mensch | Hausmaus | |
Entrez | 354 | 13646 |
Ensembl | ENSG00000142515 | ENSMUSG00000060177 |
UniProt | P07288 | P15948 |
Refseq (mRNA) | NM_001030047 | NM_010114 |
Refseq (Protein) | NP_001025218 | NP_034244 |
Genlocus | Chr 19: 50.85 – 50.86 Mb | Chr 7: 44.11 – 44.12 Mb |
PubMed-Suche | 354 | 13646
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Das prostataspezifische Antigen (abgekürzt PSA, auch Semenogelase oder Kallikrein-3) ist ein Enzym, das als physiologisches Sekretionsprodukt der prostatischen Ausführungsgänge dem Ejakulat beigemengt ist und der Verflüssigung des Samenkoagulums dient. Im weiblichen Ejakulat gibt es durch die Paraurethraldrüsen gebildetes PSA.[1][2] Es handelt sich um eine typische Serinprotease, deren Substrat das Protein Semenogelin-1 ist.
PSA wird vom Drüsenepithel der Prostata beziehungsweise den Paraurethraldrüsen produziert und findet sich in hohen Konzentrationen im Seminalplasma (bis zu 3 mg/ml). Die Herstellung wird von Androgenen kontrolliert. Aus dem Seminalplasma wurde das PSA zuerst im Jahre 1979 von Wang isoliert.[3] In sehr geringen Mengen gibt es PSA in anderen Geweben, so etwa in den Brustdrüsen, der Schilddrüse, den Speicheldrüsen, den Lungen, den Hoden und in der Gebärmutter.[4]
PSA ist ein oft genutzter Laborparameter in der Prostatakrebsdiagnostik. Er ist spezifisch für die Prostata, allerdings nicht für ein Tumorleiden, sondern kann auch bei Entzündungen zum Beispiel bei einem Harnwegsinfekt, gutartiger Prostatavergrößerung, einem Harnverhalt oder aber auch, teils für mehrere Tage, nach jeder mechanischen Beanspruchung im Beckenbereich, etwa durch Sport, v. a. Fahrradfahren, Sex oder medizinische Maßnahmen, wie digitale-rektale Untersuchung (DRU), transrektale Prostatasonographie, oder Blasenkatheter, erhöht sein.
Gemäß der aktuellen deutschen Leitlinie soll, bei Anlass über Früherkennung zum Prostatakrebs zu informieren, ergebnisoffen über die Vor- und Nachteile eines PSA-Tests beraten werden. „Männern, die nach der Aufklärung eine Früherkennungsuntersuchung wünschen, soll das Bestimmen des PSA-Wertes als Untersuchungsmethode angeboten werden.“ Bei der Verlaufskontrolle nach einer Behandlung von Prostatakrebs wird der PSA-Test anhaltend als wichtigstes Diagnosemittel angesehen.[5]
Das Prostataspezifische Antigen (PSA) wurde als Protein zum ersten Mal 1984 von Pollen (1984[6]) auch im weiblichen Organismus, in den periurethralen Drüsen beschrieben. Bei beiden Geschlechtern unterliegt die Genexpression für das PSA-Protein einer hormonellen Regulation[7] über Steroidrezeptoren[8] für Androgene, Gestagene, Glukokortikoide und Mineralokortikoide, welche dabei allesamt stimulierend wirken.
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