Puls

Pulstastung am Unterarm
Audioaufnahme des Herzschlags eines Menschen

Der Puls (lateinisch pulsus, „Stoß“, wie lateinisch pulsare „klopfen“, von lateinisch pellere „schlagen, stoßen“) beschreibt seit der Antike[1][2] (etwa bei dem alexandrinischen Arzt Herophilos um 300 v. Chr.[3]) die mechanischen Auswirkungen der durch den systolischen Blutausstoß vom Herz stammenden Druck- und Volumenschwankung (Pulswelle)[4] auf die direkte Umgebung oder deren Fortleitung in entferntere Regionen des Körpers durch das Blutgefäßsystem.

Als Puls bezeichnet man sowohl die Frequenz der beim Pulszählen erfassbaren Druckstöße (Anzahl pro Minute; zum Unterschied dieser Pulsfrequenz zur Herzfrequenz vgl. Pulsdefizit) als auch deren Amplitude und Verlauf (Pulsqualität, z. B. „weicher“, „schwacher“ oder „schwirrender“ Puls). Im Gefäßsystem breitet sich der Puls als Welle aus mit lokalen Zeitverläufen jeweils des Drucks, der Querschnittsfläche und des Volumenstroms bzw. der Strömungsgeschwindigkeit. Ein Maß für die Schwankungen der Pulsfrequenz im Zeitablauf ist der Pulsvarianzindex.

  1. Werner Friedrich Kümmel: Der Puls und das Problem der Zeitmessung in der Geschichte der Medizin. In: Medizinhistorisches Journal, Band 9, 1974, S. 1–22.
  2. John A. Pithis: Die Schriften ΠEPI ΣΦYΓMΩN des Philaretos: Text – Übersetzung – Kommentar. (Medizinische Dissertation Berlin) Husum 1983 (= Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, Band 46).
  3. Jutta Kollesch, Diethard Nickel: Antike Heilkunst. Ausgewählte Texte aus dem medizinischen Schrifttum der Griechen und Römer. Philipp Reclam jun., Leipzig 1979 (= Reclams Universal-Bibliothek, Band 771); 6. Auflage: ebenda 1989, ISBN 3-379-00411-1, S. 31 f.
  4. Susanne Hahn: Puls. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1202 f.

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