RNA-Editing (aus dem Englischen), deutsch RNA-Edierung oder RNA-Edieren, ist ein biochemischer Vorgang innerhalb bestimmter Zellen oder Zellorganellen, der im Verlauf der Genexpression stattfinden kann und die Wiedergabe genetischer Information abändert.
Hierbei wird nach der Transkription und vor einer Translation die Nukleotid-Sequenz des Transkripts hinsichtlich einzelner Nukleinbasen der Messenger-RNA umgeändert; es stimmt dann nicht mehr mit der ursprünglichen genomischen Nukleotid-Sequenz der DNA überein. Das RNA-Edieren stellt eine wichtige Form posttranskriptioneller Modifikation dar (siehe RNA-Prozessierung). Neben dem (kotranskriptionellen) Spleißen (englisch Splicing) wird durch RNA-Edierung die Diversität des Transkriptoms vergrößert und so auch eine wesentlich höhere Proteinvielfalt ermöglicht.
Grundsätzlich unterscheidet man beim RNA-Edieren zwischen Vorgängen, bei denen einzelne oder mehrere Nukleotide in die RNA eingefügt oder entfernt werden, was Insertions/Deletions-Editing genannt wird, und solchen, bei denen einzelne Nukleinbasen oder Ribosen eines RNA-Strangs chemisch modifiziert werden, beispielsweise ein Desaminieren von Adenosin (A) zu Inosin (I) oder eine Konversion von Uridin (U) zu Pseudouridin (Ψ), was spezieller auch RNA-Modifikation heißt.