Radio Eriwan

Radio Eriwan (auch Sender Jerewan oder Radio Jerewan) ist ein fiktiver Radiosender, der unter dem sozialistisch-kommunistischen Sowjetregime Zuhörerfragen beantwortet. Dies entspricht einer Kategorie politischer, teils unmoralischer Witze, die in den sozialistischen Ländern des 20. Jahrhunderts spielen. In der DDR kursierten diese Witze mit der typischen Einleitung „Anfrage an den Sender Jerewan: …?“, in der Bundesrepublik mit „Frage an Radio Eriwan: …?“ Die Antworten auf die Fragen beginnen zumeist mit „Im Prinzip ja, aber …“

Jerewan (Eriwan) ist der Name der Hauptstadt Armeniens, früher eine Sowjetrepublik der UdSSR. Der den Witzen zugrunde liegende Rundfunksender existierte nie, allerdings gab es in Jerewan damals eine Rundfunkstation, die als „R. Yerevan“ bezeichnet wurde und die ins Ausland sendete.[1][2]

„[Radio Eriwan war …] eine freie Erfindung des von staatlicher Propaganda unterdrückten Geistes, die kleine Rache der Sowjetbürger für die Entbehrungen des Alltags.“

Andrea Jeska[3]

Auf Russisch hieß der nicht existente Sender Армянское радио („Armjanskoje radio“ – „Armenischer Rundfunk“).

  1. World Radio TV Handbook von 1988, S. 144 (“External Broadcasts from the Soviet Republics”).
  2. heute als „Stimme Armeniens“ (Memento vom 19. Mai 2009 im Internet Archive)
  3. „Das Leben – eine Wunde“ (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)

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