Ralambo war von 1575 bis 1612 Herrscher des Königreichs Imerina im zentralen Hochland von Madagaskar. Er herrschte von Ambohidrabiby aus, einem der Zwölf heiligen Berge Imerinas, und vergrößerte das Herrschaftsgebiet seines Vaters Andriamanelo. Der Name der Region geht auf Ralambo zurück. Mündlich sind viele Legenden über ihn überliefert worden, darunter auch einige dramatische militärische Siege, die zu seinem beinahe mythischen Status beitrugen, den er unter den Königen von Imerina genießt. Die Umstände seiner Geburt, die am glückverheißenden Neujahrstag stattfand, wurden zum übernatürlichen Ereignis erklärt.
Die Überlieferung schreibt Ralambo viele wichtige und bleibende politische wie kulturelle Innovationen zu, so soll er den Verzehr von Rindfleisch eingeführt haben. Zeitgleich habe er auch das fandroana-Neujahrsfestival an seinem Geburtstag erfunden. Nach der Legende wurde unter seiner Herrschaft auch Beschneidung und Vielehe eingeführt sowie die Unterteilung der adeligen Kaste (andriana) in vier Unter-Kasten. Darüber hinaus wird ihm die Einführung königlicher Idole (sampy) in Imerina zugeschrieben. Er soll viel Gebrauch von diesen magischen Objekten gemacht haben, um seinen Machtbereich auszudehnen und damit die göttliche Natur seiner Herrschaft zu legitimieren. Ralambo wird oft als Schlüsselfigur für die Entwicklung der Imerina-Kultur angesehen.