Rallye Finnland

Jari-Matti Latvala während der Rallye Finnland 2010

Die Rallye Finnland (auch 1000 Lakes Rally bzw. 1000-Seen-Rallye genannt in früheren Jahren) ist eine Rallye-Veranstaltung, die jährlich auf Schotterstraßen in der Gegend rund um die finnische Stadt Jyväskylä ausgetragen wird. In Finnland selbst ist die Rallye unter dem Begriff Jyväskylän Suurajot bekannt.

Die Rallye existiert seit den 50er-Jahren. Ursprünglich wurde sie nur als nationale Veranstaltung ausgetragen, doch bereits seit drei Jahrzehnten stellt sie den finnischen Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft dar. Bekannt ist die Rallye für die hohen gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten, ihre vielen Sprungkuppen sowie die schöne Lage der Streckenabschnitte inmitten der finnischen Wälder und Seen.

Einen ihrer Tiefpunkte erlebte die Rallye im Jahre 1981, als der Österreicher Franz Wittmann mit seinem Audi quattro bei einem Unfall hinter der Zieldurchfahrt der Special Stage 4 – Ehikki nachts mit dem Auto der Zeitnehmer kollidierte, eine kleine Gruppe von Offiziellen erfasste und dabei den Präsidenten des finnischen Automobilsportverbandes AKK Raul Falin tödlich verletzte. Dessen Landsmann Boris Rung (damaliger Präsident der European Rallycross Association [ERA] und Mitglied der FIA Off-Road Commission) und der griechische FIA-Beobachter Costas Glossotis kamen mit dem Schrecken davon.

Die bekannteste Wertungsprüfung der Rallye ist Ouninpohja, hauptsächlich aufgrund ihrer spektakulären und weiten Sprünge. 2003 stellte Markko Märtin mit seinem Ford Focus WRC auf dieser Prüfung den (gelungenen) Rekord von 57 Metern Sprungweite bei einer Geschwindigkeit von 171 km/h auf. Den absoluten Weitsprungrekord der Finnland-Rallye hält allerdings bereits seit 1975 der Finne und ehemalige Rallycross-Pilot Jussi Kynsilehto, der mit seinem Beifahrer, dem Rallye-Journalisten Martin Holmes aus England, in der damaligen SS23 – Raikuu mit einem Ford Escort RS1600 72 Meter weit flog – worauf sich das Auto viermal überschlug und beide Insassen aus dem zerstörten Fahrzeug befreit werden mussten. Holmes hatte sich im Streckenaufschrieb verlesen und mit „full over crest“ eine Kuppe angekündigt, die erst 300 Meter weiter kommen sollte. Im Jahre 2004 überschritt der norwegische Rallyefahrer Petter Solberg die von der FIA höchstzulässige Durchschnittsgeschwindigkeit von 130 km/h, woraufhin die Ouninpohja-Prüfung 2005 in Ouninpohja-West und Ouninpohja-Ost zweigeteilt wurde. Für 2008 wurde Ouninpohja dann aus Sicherheitsgründen nicht mehr gefahren. Im Jahr 2012 kehrt die Wertungsprüfung wieder in das Programm der Rallye Finnland zurück und wird als abschließende Power-Stage ausgetragen.[1]

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 19. April 2012 im Internet Archive) Ouninpohja als Power Stage (rallye-magazin.de am 15. Februar 2002).

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy