Reformatorischer Bildersturm

Flugblatt Klagrede der armen verfolgten Götzen und Tempelbilder (Erhard Schön, um 1530, hier ohne Text)[1]
Bildersturm in Holland (Darstellung von 1882)
Ikonoklastische Ausschreitungen von Calvinisten in der Liebfrauenkathedrale von Antwerpen am 20. August 1566 (Kupferstich von Frans Hogenberg, 1588)

Der reformatorische Bildersturm war eine Begleiterscheinung der Reformation im 16. Jahrhundert. Auf Weisung von Theologen und der Obrigkeiten, die die reformatorische Lehre angenommen hatten, wurden Gemälde, Skulpturen, Kirchenfenster und andere Bildwerke mit Darstellungen Christi und der Heiligen sowie weiterer Kirchenschmuck – teilweise auch Kirchenorgeln – aus den Kirchen entfernt, teils verkauft oder beschlagnahmt, zerstört oder beschädigt.

Der Bildersturm betraf Städte und Dörfer in ganz Europa, vor allem im Heiligen Römischen Reich (1522–1566) einschließlich der Schweiz und der Spanischen Niederlande (1566). Zudem waren auch Schottland (1559) und während des Bürgerkriegs (1642–1649) England betroffen.

  1. Das Flugblattes macht darauf aufmerksam, dass die Bilder nicht verantwortlich sind, dass sie zu Götzen werden; rechts im Bild: Ein Mann mit einem Stachel im Auge betrachtet den Bildersturm. (Uwe Fleckner, Martin Warnke, Hendrik Ziegler (Hrsg.): Handbuch der politischen Ikonographie, Band 1, S. 145, ISBN 978-3-406-57765-9) (online).

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