Reichenauer Schulheft

Reichenauer Schulheft, fol 1v/2r: Links unten das Gedicht auf Kater Pangur, rechts die astronomische Tafel

Das Reichenauer Schulheft, manchmal auch bezeichnet als Reichenauer Schülerheft, ist eine Sammelhandschrift des frühen 9. Jahrhunderts, die im Archiv des Kärntner Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal aufbewahrt wird (Signatur: Cod. 86 b/1[1]). Sie enthält Material aus verschiedenen Wissensbereichen wie altgriechische Grammatik, Vergils Aeneis und Astronomie, ist aber vor allem bekannt durch ein altirisches Gedicht über den Klosterkater Pangur.

Das Notizheft (Quinio) bestand ursprünglich aus fünf Pergamentbögen, die in der Mitte geheftet wurden. Das zweite Doppelblatt trennte der Benutzer des Hefts heraus, anscheinend während er den vorderen Heftteil mit seinen Notizen füllte und bevor er den hinteren Heftteil benutzte. So zählt man heute in dem Reichenauer Schulheft acht Blätter (Folia) mit den Abmessungen 22 × 15,5 cm. Sie sind, für irische Manuskripte typisch, an den Ecken abgerundet und in irischer Kursive beschrieben. Es ist anzunehmen, dass alle Einträge in dem Heft von derselben Person, aber zu verschiedenen Zeiten gemacht wurden.[2]

  1. Frühere Signaturen: Cod. Sanblasianus 86; Cod. 25.2.31b.
  2. Karl Preisendanz: Die Reichenauer Handschriften: Zeugnisse zur Bibliotheksgeschichte, Wiesbaden 1917, S. 125.

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