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Revolution von oben ist ein Begriff der Geschichtswissenschaft, der im 19. Jahrhundert häufig benutzt, aber nicht definiert wurde. Entsprechend weitgreifend sind moderne Beschreibungen. Er beschreibt einerseits grundlegende Reformen seitens der Herrschenden, die eine von ihnen befürchtete Revolution abwenden sollen, andererseits fundamentale Veränderungen der politisch-sozialen Bauform (Michael Stürmer, 1975), die unter staatlicher Lenkung, aber ohne tragende Massenbewegung vonstattengeht. Ziel der Revolution von oben ist der Machterhalt der alten Machtelite.
Eine Revolution von oben ist keine klassische Revolution. Das Staats-Lexikon stellte 1865 aus juristischen Gründen in Abrede, dass Handlungen des Monarchen als Souverän überhaupt revolutionär genannt werden können.[1] Es bleibt nach Proudhon eine diktatorische oder despotische Handlung.[2]
Revolutionen von oben haben sich nach der weiten Definition in der deutschen Geschichte häufig ereignet.
- ↑ Das Staats-Lexikon. Encyklopädie der sämmtlichen Staatswissenschaften für alle Stände. In Verbindung mit vielen der angesehensten Publicisten Deutschlands, hrsg. von Karl von Rotteck und Karl Welcker. Bd. 12 von 1865, Seite 552 bei Hathi Trust
- ↑ Pierre-Joseph Proudhon: Bekenntnisse eines Revolutionärs. Herausgegeben von Arnold Ruge. 1850, Seite 21 bei Hathi Trust