Rezessiv

Autosomal rezessiver Erbgang

Rezessiv (von lateinisch recedere „zurücktreten, zurückweichen, in den Hintergrund treten“) bedeutet in der Genetik „zurücktretend“ oder auch „nicht in Erscheinung tretend“. In der Genetik unterscheidet man zwischen dominanten (überdeckenden) und rezessiven (überdeckbaren) Allelen eines Gens. Ein dominantes Allel setzt sich in der Merkmalsausprägung gegenüber einem rezessiven Allel durch. Damit ein rezessives Allel merkmalsbestimmend werden kann, muss es homozygot vorliegen oder zusammen mit einem anderen rezessiven Allel auftreten.

Das rezessive Allel ist zumeist durch eine Mutation entstanden und kann zu einem Merkmal mit eingeschränkter Funktionsfähigkeit führen. Wenn es heterozygot vorliegt, kann das nichtdefekte (Wildtyp-)Allel die mögliche Funktionseinschränkung überspielen und die Defizienz eines defekten Allels kompensieren.[1] Rezessive Erbeigenschaften können durch homozygote Individuen aber auch durch Konduktoren weitervererbt werden.

Zusätzlich gibt es noch die kodominante und X-chromosomale Vererbung.

  1. G. Czihak, H. Langer, H. Ziegler (Hrsg.) Biologie. Ein Lehrbuch, 6. Auflage, Springer, Berlin 1996, S. 205

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