Riesenfischerspinnen

Riesenfischerspinnen

A. concolor, Weibchen

Systematik
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Teilordnung: Entelegynae
Überfamilie: Lycosoidea
Familie: Kammspinnen (Ctenidae)
Gattung: Riesenfischerspinnen
Wissenschaftlicher Name
Ancylometes
Bertkau, 1880

Die Riesenfischerspinnen (Ancylometes) bilden eine zahlenmäßig kleine Gattung innerhalb der Familie der Kammspinnen (Ctenidae), die selbst zur Ordnung der Webspinnen zählt. Sie werden auch als Fischerspinnen bezeichnet, dürfen aber nicht mit der gleichnamigen Familie der Fischerspinnen (Trechaleidae) verwechselt werden. Riesenfischerspinnen zählen zu den weltweit größten Echten Webspinnen (Araneomorphae) und haben eine überwiegend braune Färbung sowie je nach Art verschieden ausgeprägte Musterungen. Die neotropische Gattung ist von Mittelamerika nach Süden hin bis in die Mitte Südamerikas verbreitet und die zu ihr zählenden und ihrer Biologie entsprechend hygrophilen (feuchtigkeitsliebenden) Vertreter bewohnen vor allem Feuchtgebiete, wo sie sich an Gewässern aufhalten. Eine nachweislich hohe Gefahr für den Menschen geht von diesen Spinnen nicht aus.

Bei den Arten der Riesenfischerspinnen handelt sich um semiaquatische Spinnen, die dank ihrer hydrophoben (wasserabweisenden) Cuticula (Außenhaut des Exoskeletts bzw. Außenpanzers) und ihres dichten Kleids aus Setae (chitinisierten Haaren) dazu in der Lage sind, sich auf und unter Wasser fortzubewegen. Durch den zwischen den Setae gespeicherten Sauerstoff können sie auch für längere Zeit unter Wasser verweilen. Riesenfischerspinnen sind wie alle Kammspinnen nachtaktiv und verbergen sich am Tag in temporären Unterschlüpfen. Sie leben außerdem wie alle Spinnen räuberisch und jagen wie für Kammspinnen üblich ohne ein Spinnennetz, sondern als freilaufende Lauerjäger, dabei bevorzugt in Gewässernähe. Das Beutespektrum setzt sich sowohl aus anderen Wirbellosen als auch kleineren Wirbeltieren zusammen.

Das Fortpflanzungsverhalten ist bei einzelnen Arten der Gattung, etwa der Wasserjagdspinne (A. bogotensis), gut erforscht. Die begatteten Weibchen der Riesenfischerspinnen betreiben nach Eigenart der Wolfspinnenartigen (Lycosoidea) eine für Spinnen vergleichsweise ausgeprägte Brutpflege und tragen ihren Eikokon permanent mit sich herum. Dieser wird kurz vor dem Schlupf in einem Brutgespinst deponiert und dann wie die einige Zeit danach schlüpfenden Nachkommen vom Muttertier nicht länger betreut. Die Jungtiere verbleiben anfangs gemeinsam im Brutgespinst, ehe sie sich verstreuen und selbstständig über mehrere Fresshäute (Häutungsstadien) heranwachsen.


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