Ripuarische Dialekte

Ripuarisch

Gesprochen in

Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niederlande, Belgien
Linguistische
Klassifikation
Ausbreitung der Sal- und Rheinfranken bis zum 5./6. Jahrhundert
Düsseldorfer PlattVölsj PlattGemmenicher PlattPlatdietsHommersch PlattKirchröadsjKölschLandkölschÖcher PlattEischwiele PlattDürener PlattStolberger PlattBönnsch
Dunkelblau: Verbreitungsgebiet der ripuarischen Dialekte.
Der Rheinische Fächer:
1: Nordniederfränkisch (darunter Kleverländisch)
2: Südniederfränkisch (darunter Limburgisch)
3: Ripuarisch
4: nördliches Moselfränkisch
5: südliches Moselfränkisch
6: Rheinfränkisch

Ripuarisch (von lateinisch ripa ‚das Ufer‘) – auch Ripwarisch, Ribuarisch[2] oder Nordmittelfränkisch – ist eine kontinentalwestgermanische Dialektgruppe. Es ist die Eigentliche der drei großen Rheinisch genannten Sprachgruppen, unter denen es räumlich und im Dialektkontinuum des Rheinlandes eine Mittelstellung einnimmt zwischen dem Niederrheinischen am Niederrhein, das wie die niederländische Sprache zum Niederfränkischen zählt, und dem südlich angrenzenden moselfränkischen Dialektraum, welcher wie die ripuarischen Dialekte in manchen Fällen der westmitteldeutschen Sprachengruppe zugerechnet wird. Der ripuarische Sprachraum umfasst die Umgebung der Städte Köln, Bonn und Aachen.

Sprachgeschichtlich wie phonetisch am nächsten verwandt ist das Südniederfränkische, eine in Nordbelgien und der südostniederländischen Provinz Limburg sowie einem schmalen Streifen von Heinsberg bis zum Niederrhein in Deutschland verbreitete niederfränkische Varietät. Diese genießt in den Niederlanden den offiziellen Status als Minderheitensprache nach der EU-Charta.

  1. z. B.
    • Peter von Polenz: Geschichte der deutschen Sprache. 11. Aufl., 2020, S. 44ff.
    • Thordis Hennings: Einführung in das Mittelhochdeutsche. 3. Aufl., 2012, S. 19; 4. Aufl., 2020, S. 7
    • Oskar Reichmann, Klaus-Peter Wegera (Hrsg.); Robert Peter Ebert, Oskar Reichmann, Hans-Joachim Solms, Klaus Peter Wegera: Frühneuhochdeutsche Grammatik. 1993, S. 5
    • Markus Steinbach, Ruth Albert, Heiko Girnth, Annette Hohenberger, Bettina Kümmerling-Meibauer, Jörg Meibauer, Monika Rothweiler, Monika Schwarz-Friesel: Schnittstellen der germanistischen Linguistik. 2007, S. 197
  2. Emil A. Gutjahr: Die Anfänge der neuhochdeutschen Schriftsprache vor Luther. Streifzüge durch die deutsche Siedelungs-, Rechts-, und Sprachgeschichte auf Grund der Urkunden deutscher Sprache. Halle a. S., 1910, S. 110: „Wir überblicken I. im Mutterlande folgende Mundarten: [...] B. In Mitteldeutschland: 4. das Mittelfränkische, a) Nordmittelfränkische oder Ribuarische² (Köln), b) das Südmittelfränkische oder Moselfränkische (Trier); 5. [...].“ mit der Anm. „2) Von „ribe“ (freigebig, frei) d. i. = „Franke“ s. Wilser, S. 929.“

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