Rolf Unbehauen (* 23. April 1930 in Stuttgart; † 4. November 2016 in Nürnberg) war ein deutscher Elektroingenieur.[1][2]
Rolf Unbehauen studierte Mathematik in Stuttgart. Sein Interesse galt den Anwendungen der Mathematik insbesondere in der Elektrotechnik. In diesem Fachgebiet wurde er 1957 in Stuttgart promoviert (Neuartige Verwirklichung von Zweipolfunktionen durch kanonische oder durch kopplungsfreie Schaltungen). Er habilitierte sich 1962 für das Fach Theorie der Elektrotechnik (Über die Lösung der Approximationsprobleme bei der Synthese elektrischer Zweipole).
Von 1955 bis 1964 war er an der Universität Stuttgart am Mathematischen Institut, am Rechenzentrum und am Institut für Theorie der Elektrotechnik von Wilhelm Bader beschäftigt, wo er wissenschaftlicher Rat wurde.
1966 wurde er als Professor an die neu gegründete Technische Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg berufen. Nach seiner Emeritierung im Jahr 1998 leitete er den Lehrstuhl für Allgemeine und Theoretische Elektrotechnik bis 2000 weiter. Er forschte zu Systemtheorie, Netzwerktheorie und Feldtheorie.
Er war Mitglied der Informationstechnischen Gesellschaft und der International Union of Radio Science (URSI; Kommission C: Signale und Systeme). Er war Mitherausgeber der IEEE Transactions on Neural Networks und Multidimensional Systems and Signal Processing. 1959 erhielt er den Best Paper Award der NTG[3] und 1994 die Ehrendoktorwürde der rumänischen Technischen Universität Klausenburg.
Sein jüngerer Bruder, Heinz Unbehauen, war ebenfalls Ingenieurwissenschaftler.