Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019

Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019
2019 Rugby World Cup
Weltmeister Sudafrika Südafrika (3. Titel)
Austragungsort Japan Japan
Eröffnungsspiel 20. September
Endspiel 2. November 2019
Anzahl Nationen 20 (von 93 Bewerbern)
Spiele 48
Punkte 2196 (⌀: 45,75 pro Spiel)
Versuche 285 (⌀: 5,94 pro Spiel)
Zuschauer 1.700.498 (⌀: 35.427 pro Spiel)
Meiste Punkte Sudafrika Handré Pollard (69)[1]
Meiste Versuche Wales Josh Adams (7)[2]
Gelbe Karte Gelbe Karten 28 (⌀: 0,58 pro Spiel)
Gelb-Rote Karte Gelb-Rote Karten (⌀: 0,02 pro Spiel)
Rote Karte Rote Karten (⌀: 0,15 pro Spiel)
2015
2023
Der Webb Ellis Cup

Die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019 (japanisch ラグビーワールドカップ2019) fand vom 20. September bis 2. November 2019 in Japan statt. Es war die neunte Weltmeisterschaft im vierjährlichen Turnierzyklus, der vom Weltverband World Rugby organisiert wird, und die fünfte in der nördlichen Hemisphäre. Erstmals wurde eine Weltmeisterschaft in Asien und damit außerhalb der „traditionellen Rugbyländer“ ausgetragen.[3] Alle vorhergehenden Weltmeisterschaften wurden abwechselnd in Ländern der Tri Nations (jetzt The Rugby Championship, Südhemisphäre) bzw. der Five Nations (jetzt Six Nations, Nordhemisphäre) ausgetragen. Im Juli 2009 war Japan vom Weltverband World Rugby zum Ausrichter des Turnieres bestimmt worden. Weitere Bewerber waren England, Italien und Südafrika, wobei England den Zuschlag für 2015 erhielt.

Das Turnierformat von 2003, 2007, 2011 und 2015 blieb unverändert und 20 Rugby-Union-Nationalmannschaften nahmen an der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019 teil: die zwölf direkt qualifizierten Mannschaften der Weltmeisterschaft 2015 (Argentinien, Australien, England, Frankreich, Georgien, Irland, Italien, Japan, Neuseeland, Schottland, Südafrika und Wales), zusammen mit den acht besten Mannschaften der Qualifikation (Fidschi, Kanada, Namibia, Russland, Samoa, Tonga, Uruguay und die Vereinigten Staaten). Während der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019 wurden 48 Spiele absolviert, darunter 40 in der Vorrunde und acht in der Finalrunde, einschließlich des Finales. Die Mannschaften wurden in vier Gruppen zu je fünf Teams eingeteilt, wobei jedes einmal gegen die anderen der Gruppe antrat. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe erreichten hiernach das Viertelfinale, während sich die besten drei Mannschaften jeder Gruppe – insgesamt zwölf Mannschaften – direkt für die darauf folgende Weltmeisterschaft 2023 in Frankreich qualifizierten.

Vor Beginn der Weltmeisterschaft galten Neuseeland, Südafrika und England als Favoriten auf den Titelgewinn.[4] Im Finale, das im International Stadium in Yokohama ausgetragen wurde, setzte sich Südafrika mit 32:12 gegen England durch und sicherte sich zum dritten Mal nach 1995 und 2007 den Weltmeistertitel. Damit egalisierte Südafrika Neuseelands Rekord von drei Titeln und wurde gleichzeitig die erfolgreichste Mannschaft in der Turniergeschichte, da Südafrika nicht an den ersten beiden Turnieren teilnahm. Der Titelverteidiger Neuseeland wurde Dritter und Wales Vierter. Wie bei der Weltmeisterschaft 2015 gab es keinen Debütanten.

Der Sieg des Gastgebers Japan gegen Irland – einer der Favoriten vor dem Turnier – gilt als eine der größten Überraschungen der Rugbygeschichte, wie schon der Sieg Japans gegen Südafrika bei der WM 2015.[5] Wenige Tage zuvor sorgte Uruguay für den ersten Überraschungssieg gegen Fidschi mit 30:27.[6] Eine weitere Überraschung war das enttäuschende Ausscheiden Argentiniens in der Vorrunde. Der Gastgeber Japan dagegen übertraf seinen Erfolg von 2015 und gewann alle vier Vorrundenspiele gegen Russland, Irland, Samoa und Schottland. Demzufolge erreichte Japan als erstes asiatisches Team die Finalrunde, unterlag jedoch im Viertelfinale dem späteren Weltmeister Südafrika. Erstmals in der Turniergeschichte mussten Spiele – Neuseeland gegen Italien, England gegen Frankreich sowie Kanada gegen Namibia – aufgrund der Verwüstungen des Taifuns Hagibis abgesagt werden und wurden als Unentschieden gewertet.

Mit etwa 857,28 Millionen Fernsehzuschauern weltweit war die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019 damals eine der meistgesehenen Rugbyweltmeisterschaften. Nach der Fußball-Weltmeisterschaft und den Olympischen Sommerspielen lockte sie erneut die meisten Zuschauer in die Stadien und vor die Fernsehgeräte. Insgesamt wurden etwa 1,7 Millionen Eintrittskarten für die 45 Spiele verkauft, was einem Zuschauerschnitt von 35.427 pro Spiel entspricht.[7][8]

  1. Rugby World Cup 2019: Player Stats. rugbyworldcup.com, abgerufen am 17. März 2023 (englisch).
  2. Rugby World Cup 2019: Player Stats. rugbyworldcup.com, abgerufen am 17. März 2023 (englisch).
  3. England will host 2015 World Cup. BBC, 28. Juli 2009, abgerufen am 17. März 2023 (englisch).
  4. Sam Tremlett: What Are The Rugby World Cup Odds? Rugby World, 8. Oktober 2019, abgerufen am 25. August 2023 (englisch).
  5. Michael Morrow: Japan 19-12 Ireland: Dazzling display gives hosts shock victory. BBC, 28. September 2019, abgerufen am 17. März 2023 (englisch).
  6. Adam Williams: Rugby World Cup: Relive Uruguay's stunning win v Fiji. BBC, 25. September 2019, abgerufen am 17. März 2023 (englisch).
  7. 2019 Rugby World Cup in Review. Rugby Pass, abgerufen am 29. Oktober 2024 (englisch).
  8. The Economic Impact of Rugby World Cup 2019. World Rugby, abgerufen am 29. Oktober 2024 (englisch).

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