Der Fluss verläuft über rund 124 km auf dem Gebiet des Regionalverbands Ruhr und gab dem Ruhrgebiet als größter Agglomeration Deutschlands seinen Namen. Dieser erklärt sich daraus, dass die Industrialisierung im ausgehenden 18. Jahrhundert im Bereich des Flusses, wo die Kohle dicht unter der Erdoberfläche gelagert ist, begann.
Eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung des Flusses liegt heute in der Trink- und Brauchwasserversorgung des Ruhrgebiets, für die der Ruhrverband zuständig ist, sowie in der Energiegewinnung. Im 19. Jahrhundert war die Ruhr zeitweilig die meistbefahrene Wasserstraße Deutschlands. Gegenwärtig findet Güterverkehr nur noch auf den letzten zwölf Flusskilometern zwischen dem Mülheimer Rhein-Ruhr-Hafen und dem Rhein statt. Das Tal der Ruhr ist ein Naherholungsgebiet für die Metropolregion Rhein-Ruhr.
Im Unterlauf beträgt die mittlere Abflussmenge der Ruhr am Pegel Mülheim 76 m³/s.[3] Der von wasserwirtschaftlichen Maßnahmen unbeeinflusste, natürliche Abfluss beträgt an der Mündung im Mittel 81,6 m³/s;[4] nach diesen Werten ist die Ruhr nach ihrer Wasserführung der sechstgrößte Nebenfluss des Rheins.