Ruth Lapide (* 8. Juni 1929 in Burghaslach, Mittelfranken als Ruth Rosenblatt; † 30. August 2022 in Frankfurt am Main) war eine deutsche jüdische Religionswissenschaftlerin und Historikerin.
Zusammen mit ihrem Ehemann Pinchas Lapide hat sie sich in besonderer Weise um den jüdisch-christlichen Dialog, die Verständigung der Bundesrepublik Deutschland mit dem Staat Israel und die Annäherung der drei großen Buchreligionen verdient gemacht. Vor allem ab 1997 wurde sie durch zahlreiche Interviews beim Bayerischen Rundfunk (BR-alpha) und bei Bibel TV („Die Bibel aus jüdischer Sicht“) bekannt. Hier hat sie immer wieder auf grobe Fehlübersetzungen in der Heiligen Schrift hingewiesen. Ruth Lapide war Trägerin des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Ruth Lapide erhielt eine Privataudienz bei fünf verschiedenen Päpsten und wurde bei Bischofskonferenzen regelmäßig als Beraterin hinzugezogen. Ab 2007 wurde sie auch als Professorin honoris causa an die Evangelische Fachhochschule Nürnberg und ab 2008 als Dozentin an die evangelische Augustana-Hochschule Neuendettelsau berufen.