Saalhof

Saalhof vom Eisernen Steg aus mit Rententurm, Bernusbau und Burnitzbau (von links), März 2009
Freier Blick auf den Saalhof während des Neubaues des Historischen Museums (2012)
Saalhof und neues Historisches Museum vom Maintower aus (2018)

Der Saalhof – mit dem Rententurm, der ehemaligen Zollstelle, an seiner Westseite – ist das älteste erhaltene Bauwerk der Altstadt von Frankfurt am Main. Die Anfänge reichen bis zum Ende des 12. Jahrhunderts zurück, als im Zusammenhang mit der benachbarten älteren Königspfalz Frankfurt ein Wohnturm mit im Norden anschließendem zweigeschossigem Wohnbau errichtet wurde. Ab 1200 wurde der Wohnturm nach Osten durch einen Kapellenanbau erweitert.

Funktion und Verhältnis des Saalhofes zur älteren Königspfalz Frankfurt sind in der Forschung sehr umstritten.[1] Die Deutungen reichen von einem Ersatz (oder einer Ergänzung) der frühmittelalterlichen Pfalz durch eine kleine staufische Reichsburg bis hin zum Sitz eines abhängigen Reichsministerialen als örtlichem Vertreter des Königs. Ab 1333 war der Saalhof in der Hand des Frankfurter Patriziers Jakob Knoblauch, galt aber bis Ende des 17. Jahrhunderts noch als Reichslehen. Er diente während der Frankfurter Messen als Ausstellungshalle holländischer Tuchmacher. Zahlreiche spätere Umbauten folgten, darunter das zum Fahrtor gelegene Zoll- und Wachhaus, der Rententurm (1454–1456), der barocke Bernusbau (1715–1717) und der 1840–1842 im Stil der italienischen Romanik errichtete Burnitzbau. Nach der Zerstörung durch die Luftangriffe auf Frankfurt am Main 1944 wurden die zum Main hin gelegenen Bauten wieder errichtet. Auf dem dahinter gelegenen Gelände entstand Anfang der 1970er Jahre der Neubau des Historischen Museums.

  1. Fritz Arens: Der Saalhof zu Frankfurt und die Burg zu Babenhausen, zwei staufische Wehr- und Wohnbauten am Mittelrhein. In: Mainzer Zeitschrift 71/72 (1976/77), S. 1–56.

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